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07.12.2023 , 17:20 Uhr
Russland hatte sich aus Afghanistan, Tschetschenien (in den 90ern) etc. auch zurückgezogen. Es gilt, Russland zu zeigen, dass sich Krieg nicht lohnt. Natürlich wird Russland sich nicht einfach so zurückziehen. Deshalb ist es so wichtig, die Ukraine so gut es geht zu unterstützen, damit sie die russische Armee aus dem Land drängen können. Dafür ist eine Überlegenheit notwendig und die hat der Westen gegenüber Russland ganz klar. Zudem wird die russische Armee auf Dauer auch nicht Putins Spiele mittragen. Wir hatten ja bereits mit Prigoschins Sturm auf Moskau gesehen, dass in Russland innenpolitisch auch nicht alles super läuft. Auf jeden Fall würden wieder mehr Kriege stattfinden, wenn Russland mit Landgewinn davonkommt, auch in Europa. Wenn Russland aus seinen Fehlern lernt, kann es sehr wohl auch NATO-Gebiet angreifen, wie Litauen, Estland oder Lettland. Dort gibt es kaum Schutz. Wenn Russland gestärkt aus dem Ukraine-Krieg hervorgeht und sich entschließt auch andere ehemalige Sowjetgebiete zurückzuholen, glauben Sie doch selbst nicht daran, dass die NATO bzw. die USA einen Atomkrieg nur für das Baltikum riskiert. Die konventionelle Armee der NATO ist an den Flanken im Osten kaum vorhanden. Die wenigen Soldaten würden nicht lange standhalten bei einem Angriff. Außerdem sollten Sie mal öfters schauen, wie in Russland, zum Beispiel im Staatsfernsehen, darüber diskutiert wird, auch gegen Deutschland Krieg zu führen. Medwedjew, der russischer Präsident war und nach wie vor in der Regierung ist, träumt von einem Eurasien bis Portugal. Im letzten Jahr hatte ein tschetschenischer General nach der Einnahme von Lyssichansk gesagt "wir marschieren bis Berlin, solange Putin uns nicht aufhält". Auf den Panzern der Russen steht auch oft in weißer Schrift "nach Berlin".
zum Beitrag06.12.2023 , 17:38 Uhr
Tut mir leid, aber dieser illusorischen, naiven Sicht kann ich absolut nicht zustimmen. Ein Waffenstillstand spielt Russland in die Karten. Daher ist es höhnisch, dass es für die Ukraine ein Sieg ist, wenn sie 20% an wirtschaftlich essentiellen Gebieten an Russland verlieren. Wir haben bereits gesehen, was Frieden bzw. Waffenstillstand mit Russland bedeutet. Bestes Beispiel ist Tschetschenien. Dort ist Russland in den 90ern einmarschiert und gescheitert. Danach hat es aus den Fehlern gelernt, seine Armee teils verbessert und Putin ist dann in den 2000ern Jahren erneut einmarschiert und diesmal mit Erfolg. Tschetschenien gehört heute zu Russland und Tschetschenen müssen für Russland in den Krieg ziehen. Im übrigen droht dem Westen, insbesondere Europa das gleiche, wenn die Ukraine den Krieg verliert. Dann dürfen die Europäer selbst gegen die Ukrainer kämpfen, die von den Russen gezwungen werden, für sie zu kämpfen. Das passiert jetzt bereits mit Ukrainern aus den russisch besetzten Gebieten. Zu guter Letzt bleibt die Frage, wie viel Sicherheitsgarantien die Ukraine noch bekommen kann, für einen Frieden, den Russland faktisch nicht will? Hätten sie Frieden gewollt, hätten sie sich jederzeit aus der Ukraine zurückziehen können (wie Ende der 80er in Afghanistan). 1994 wurde im Budapester Memorandum die Vereinbarung festgehalten, dass die Ukraine alle ihre Atomwaffen an Russland übergibt und im Gegenzug wird der Ukraine ihre Souveränität und Achtung der Grenzen zugesichert. Am Tisch saßen unter anderem Russland und die USA und haben diesen Deal vereinbart. Die Ukraine hatte sich an die Bedingungen gehalten. Russland, wie wir wissen, nicht! 20% der Ukraine ist ein Sieg für Russland. Es zeigt, dass es heute noch möglich ist, anderen Ländern einfach Gebiete mit Gewalt zu entreißen. Das ist ein fatales Zeichen für die gesamte Welt. Die ersten Folgen sehen wir heute bereits (z.B. in Armenien, der aktuelle Aufmarsch Venezuelas an der Grenze zu Guyana etc.).
zum Beitrag