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07.08.2024 , 19:32 Uhr
Im Verordnungsentwurf ist ja klar eingeschränkt, welche Pflanzen in Zukunft von der bisherigen Regulierung ausgenommen werden sollen. Da geht es nur um Veränderungen, die sich nicht von zufälligen Mutationen oder konventionellen Kreuzungen unterscheiden lassen. Vektoren etc. dürfen im Endprodukt nicht mehr vorhanden sein.
Bei einer Einschätzung von neuen Technologien muss man natürlich immer vom aktuellen Wissensstand ausgehen. Wenn Sie einfach irgendwelche Gefahren herbeifantasieren, ohne dass es dafür Hinweise oder einen plausiblen Wirkmechanismus gibt, führen Sie das Vorsorgeprinzip ad absurdum. Ansonsten könnten wir nie mehr eine neue Technologie zulassen, weil man nie jede zukünftige Auswirkung vorhersehen kann.
Adaptation von Viren oder Parasiten an ihren Wirt ist etwas ganz anderes als eine epigenetische Anpassung, die zukünftige negative ökologische Effekte verhindert. Ich habe zu DNA-Methylierung in Pflanzen geforscht und noch nie von so etwas gehört. Das wäre revolutionär.
zum Beitrag07.08.2024 , 09:59 Uhr
Es gibt im pflanzlichen Genom tatsächlich Regionen, die besser vor Mutationen geschützt sind. Mutationen kommen da auch vor, aber seltener. Wie Sie vermuten, befinden sich da mehrheitlich Gene, die für das Wachstum oder das Überleben der Pflanzen wichtig sind. Mutationen in diesen Regionen beinflussen also die Pflanzen negativ und es ergibt wenig Sinn, diese absichtlich herbeizuführen. Wenn bestimmmte Mutationen zu Apoptose führt, dann geschieht das sowohl bei zufälligen Mutationen als auch bei gezielten Mutationen. In keinem dieser Fälle wäre das Ergebnis ein anderes als bei Zufallsmutagenese.
Wie stellen Sie sich einen (epigenetischen?) Mechanismus vor, der vor zukünftigen negativen Effekten auf das Ökosystem schützen könnte? Das wäre, soweit mir bekannt ist, völlig neu, und würde unsere Vorstellung der Evolution drastisch verändern.
zum Beitrag06.08.2024 , 10:52 Uhr
Wenn ich Getreide mit radioaktiver Strahlung oder mutagenen Chemikalien behandle und damit Tausende von Mutationen auslöse, soll das sicherer sein, als wenn ich gezielt eine Mutation erzeuge, nur weil ich dafür ein Plasmid verwende? Übrigens nutzt man auch bei CRISPR natürliche Rekombinations- oder Reparaturmechanismen. Und Resistenzen als Marker müssen heute nicht mehr verwendet werden.
zum Beitrag06.08.2024 , 10:44 Uhr
Angelogen wird man heute durch das "gentechfrei"-Label. Viele Nutzpflanzensorten, die z.B. auch im biologischen Landbau eingesetzt werden, wurden per Mutageneseverfahren erzeugt. Rechtlich sind das gentechnische Verfahren, die aber aus politischen Gründen explizit von der entspechenden Regulierung und Kennzeichungspflicht ausgenommen wurden.
zum Beitrag26.09.2023 , 12:11 Uhr
"Breit" und "tief" haben in diesem Zusammenhang keine wissenschaftliche Grundlage. Radioaktive Strahlung und mutagene Chemikalien verursachen tausende von Mutationen überall im Genom. Diese können auch ziemlich grosse Veränderungen im Genom verursachen. Es gibt auch keine Regionen, die davor geschützt sind, wie oft behauptet wird. Wenn für die Pflanze lebensnotwenige Gene mutieren, spriesst sie halt einfach nicht mehr.
Genome Editing macht keine "tieferen" Eingriffe, aber man kann besser bestimmen, wo die Mutationen geschehen. Mit neuen Methoden wie dem Base Editing können sogar nur einzelne Basen verändert werden.
Der Regulationsentwurf der EU nimmt nur Pflanzen von der GMO-Regulierung aus, wenn sie bestimmte Bedingungen erfüllen. Transgene Pflanzen bleiben in jedem Fall weiterhin wie bisher reguliert.
zum Beitrag09.08.2023 , 11:14 Uhr
Ich kann die Kritik an den Arbeitsbedingungen im wissenschaftlichen Betrieb grundsätzlich nachvollziehen, aber dieser Rundumschlag gegen die Naturwissenschaften erscheint mir sehr unfair. Wenn man sich wie Frau Schmidt auf die Entwicklung von bioanalytischen Methoden spezialisiert hat, ist es schon etwas absurd, sich über die vielen Geräte und die komplizierte Software zu beschwerden. Sogar für mich, der in der Pflanzenmolekularbiologie geforscht hat, ist das eine zu trockene Materie. Fast alle anderen Spezialisierungen in der Pflanzenbiologie wären naturnäher gewesen. Ich kenne Naturwissenschaftler:innen, die für ihre Forchung auf Berge klettern oder wochenlang irgendwo im Dschungel campen. Das hätte sie auch tun können. Aber sie hat sich bewusst für das Labor entschieden und beschwert sich nun darüber, dass es "aseptisch" sei.
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