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07.07.2024 , 08:18 Uhr
Der Bioblumenkohl ist (wie der Biobroccoli) fast vom aussterben betroffen. Daher auch der Preis. Als Erzeuger erzähle ich Euch: Saatgut in g ist teurer als Gold, in Bio oder CMS-frei nur wenig verfügbar und die wenigen Saatgutkonzerne die den produzieren warten drauf das die Bioverbände im Punkt neue Gentechnik (Cripr/Cas) einknicken. Ebenso unsere Landesregierung. Wenn ich also eine der wenigen alten Blumenkohlsorten anbaue, ist die Pflanze uneinheitlich in der abreife, gelblicher und weniger resistent gegen Trockenheit und Hitze im Sommer. Alles Eigenschaften die sich bei der Verfügbarkeit und der Optik im Laden bemerkbar machen. Und der Kunde kauft oft nur nach optischen Kriterien.
zum Beitrag14.02.2024 , 06:34 Uhr
Genau das ist in Deutschland das größte Problem. Die Erben von Flächen sind lange keine Bauern mehr und verpachten nur noch. Viele haben jeglichen Bezug dazu verloren. Sie wissen manchmal werder wo genau ihr Land liegt, noch welche Bewirtschaftung darauf statt findet und wie der Bauer damit umgeht. Wenn das dann Bauland wird, freut er sich einfach nur über den warmen Geldregen, während der Pächter manchmal 2fach das Nachsehen hat und auch noch die Ausgleichsfläche zur Verfügung stellen soll.
zum Beitrag09.01.2024 , 20:13 Uhr
Es demonstrieren alle Bauern. Das heißt AbL, Ökoverbände, Bauernverband (und leider auch die Rechten und die, die sich leider nicht deutlich genug distanzieren). Wer nicht mitbekommen hat wie einzigartig das ist hat gepennt. Auch Jost Maurin. Auch Gastro, Handwerk, Logistik etc. haben sich angeschlossen. Warum? Weil man kaum die Reichen besteuert und solche extrem umweltschädlichen Dinge wie Billigflüge - aber die Menschen, die ehrlich einem Handwerk nachgehen wissen kaum noch wie vor lauter Auflagen Dokumentationen und Kosten.
zum Beitrag07.01.2024 , 23:13 Uhr
Danke Lea Fauth, ich habe grade das Gefühl sie haben meine Kommentare unter Jost Maurins Artikeln tatsächlich gelesen. Das ist für mich erfrischend unerwartet.
zum Beitrag24.12.2023 , 11:53 Uhr
Lieber Hr. Maurin, wenn Hr. Özdemir das Fähnchen im Wind sein soll, dann ist ihr Kommentar der Wind. Herzlichen Glückwunsch!
zum Beitrag23.12.2023 , 09:38 Uhr
Sie müssen auch einfach täglich "nur" essen. Es geht um grundlegende Versorgung aus inländischer Produktion. Es geht um ihren persönlichen Lebensraum und um Ihre Ernährung. Die Bauern (ob Bio oder Konvi) vertreten hier auch ganz direkt Gnutellabrot Merz Interessen. Sie haben nichts davon, wenn Betriebe weniger werden. Im Gegenteil.
zum Beitrag23.12.2023 , 09:31 Uhr
Danke Biomeyer. Das ist eine Antwort die wir als Ökogemüsebauern voll unterstützen können. Wir sind auch Aufgrund unserer vielen Spezialmaschinen hart von der höheren KFZ Steuer getroffen. Das fällt leider häufig unter den Tisch, wenn hier über die Streichung der Agrardieselförderung gesprochen wird. Das Ausmaß der höheren Kosten werden wir 1:1 als Familie zu tragen haben. Der Handel bekommt sein Gemüse ja auch von wo anders, wenn der Verbraucher weiter mit den Füßen abstimmt.
zum Beitrag20.12.2023 , 07:08 Uhr
Haben Sie verstanden das Bio-Betriebe überproportional von diesen Entscheidungen betroffen sind? Letztendlich ist es eine weitere Verzerrung (zu Lasten aller) aber weniger zu Lasten der konventionellen Landwirtschaft.
zum Beitrag20.12.2023 , 06:58 Uhr
Beim Kauf eines Traktors zählt nur welche Arbeit damit verrichtet werden soll. D.h. die PS richten sich danach wofür der Traktor gebraucht wird und nicht nach der Steuer. Der Name sagt schon, dass es eine Zugmaschine ist. Die Bauern fahren damit nicht spazieren wie die Autofahrer mit Ihren SUVs. Für die sollte sich die Ampel bei der KFZ Steuer das Geld holen. Die braucht niemand.
zum Beitrag18.12.2023 , 21:57 Uhr
Jetzt geht unsere Nahrungsmittelproduktion hauptsächlich zu Lasten ärmerer Menschen die zu Billiglöhnen in den Slums um Almeria unsere Paprika, Tomaten und Gurken oder in Peru unsere Blaubeeren pflücken, oder in China unsere Dosennahrung produzieren. Teils mit Pestiziden die hier nicht mehr zugelassen sind. Was mir nicht in den Kopf will: wenn ich wenig Geld zum Einkaufen habe, dann kaufe ich doch wenn möglich mein Essen dennoch nicht so ein, dass andere, noch ärmere Menschen unter den Produktionsbedingungen leiden. Eben weil man sich ja in diese Lage versetzen kann. Aus Mitgefühl. Ich würde immer beim Auto, der Kleidung, der Wohnsituation oder dem Reisen zuerst sparen. Man kann immer Entscheiden wieviele Sklaven man für sich arbeiten lässt (Achtung Sarkasmus). Selbst die Ärmeren von uns.
zum Beitrag18.12.2023 , 21:40 Uhr
Lieber Herr Maurin, als Bio-Gemüseerzeuger mit über 10 Spezialtraktoren (Hacktechnik, Bewässerungstechnik, Pflanztechnik etc.) +anderen größeren Traktoren zur Bodenbearbeitung sind wir überproportional von diesen Einsparungen betroffen. Mit ca. -20.000 Euro und das trifft uns tatsächlich hart. Unser Betrieb bewirtschaftet 120 ha, davon ca. 30 ha Gemüse integriert in die Ackerbaufruchtfolge. Wir drehen also ein relativ großes Rad, können aber grade so als Familie noch davon leben, denn Umsatz ist ja nicht gleich Gewinn. Von dem gab es seit 2021 stetig fallend immer weniger durch gestiegene Lohnkosten. Daher mussten wir auch 8 von 21 Stellen abbauen. Einige handarbeitsintensive Kulturen haben wir aus dem Anbau genommen. Versuchen Sie z.B. mal Grüne Soße mit Verbandslogo zu kaufen... Sie werden es sehr schwer haben. Auszubildende zieht es auch nicht mehr in unsere Branche. Ganze 16 gibt es aktuell verteilt auf 6 Berufsschulen in unserem Bundesland in Hessen. Wir finden die Subventionen auch Klimaschädlich, aber die alternativen Maschinen gibt es einfach noch nicht ausreichend. Bitte recherchieren Sie für uns Bauern im nächsten Artikel umweltfreundliche Landmaschinen, die effektiv Arbeiten und bezahlbar sind. Dann, wenn es die gibt und wir die subventioniert bekämen, könnten wir über den Verzicht auf die Agrardieselförderung und KFZ-Vergünstigungen reden. Die Ökobetriebe wären die Ersten die das machen würden. Aber so ist es ein Dolchstoß in den Rücken der Bauern.
zum Beitrag17.12.2023 , 23:46 Uhr
Falsch. Überversorgt sind wir nur mit Milch, Getreide und Kopfkohlarten. Der Rest lässt sich googeln. Bsp.: Selbstversorgung Gemüse und Obst < 30%, stark fallend.
zum Beitrag17.12.2023 , 23:42 Uhr
Ich habe die Verlinkung auf die Website der Grünen gelesen. Als Biogemüseanbauer sind wir überproportional von den gestiegenen Mindestlöhnen und der jetzigen Entscheidung betroffen. Als aussenliegender Hof haben wir keinen ausreichenden Anschluss an das Stromnetz um Flächen-PV oder anderweitiges Einspeisen zu können. Die letzten Förderungstöpfe der Grünen sind in Ökomodell-Region Programmen und bei wissenschaftlichen Instituten für Mitarbeiter versackt und kamen nie direkt den Höfen zu gute. Die Direktzahlungen der 2ten Säule wurden für Biolandwirte gekürzt, da sie ohnehin schon ökologisch wirtschaften. Bitte liebe Grüne: sagt mir wo ist der Antrag womit wir noch Förderung beantragen können, die wirklich uns direkt fördert?
zum Beitrag22.09.2023 , 07:20 Uhr
Als Biobetriebsleitung kann ich sagen, dass in unserem Bioland Anbauverband die Förderung der Artenvielfalt fest in den Richtlinien verankert ist und die Umsetzung auch überprüft wird. Wir schützen z.B. durch den Verzicht auf Pestizide und Mineraldüngemittel das Grundwasser und sowohl auf und im Ackerboden als auch in Hecken und Säumen die Mikroben, Insekten, Vögel und Säugetiere. Wir schaffen Blühstreifen und viele andere Behausungen und Nischen für die Artenvielfalt. Der Anbau von Leguminosen in der Fruchtfolge ist verpflichtend (bei uns 3 Jahre Kleegras) und darüber hinaus haben wir Fruchtfolgen in denen 7 Jahre lang die Kulturen je Feld wechseln und sich nicht wiederholen. Das schafft Nischen für Pflanzen (Beikraut), die es sonst nicht gäbe. Auf unseren Flächen sind einige streng geschützte Arten wie die Feldlerchen, Rebhühner und Feldhamster unterwegs, sowie Störche, und Greifvögel. Das ist es was ich täglich auch sehen kann, wenn ich im Feld bin. Wir Ökobauern denken, dieser Weg die Artenvielfalt zu fördern ist die Bedeutsamste, mit dem größten Wirkungsgrad im Verhältnis zu allen anderen Maßnahmen des Naturschutzes. Hier geht es tatsächlich um die praktische Anwendung von Naturschutz in der Fläche. Das geht auch mit Nahrungsmittelerzeugung zusammen. Bauern haben den Arten schon immer durch ihre Wirtschaftsweise Lebensraum geboten und manche Arten haben sich auch daran angepasst. Wir Biobauern haben einen besonderes hohen Anspruch das auch weiter zu erhalten.
zum Beitrag27.07.2023 , 16:36 Uhr
"Preissteigerungen bei Energie und Lebensmitteln treffen Ärmere viel heftiger als die Mittelschicht. Faktisch geht es Millionen, denen die SPD mit den 12 Euro helfen wollte, schlechter als zu Zeiten, als der Mindestlohn noch unter 10 Euro lag."
Braucht es noch einen Beweis, dass die SPD mit Ihrer Insellösung in Deutschland das Gegenteil erreicht hat von dem was sie wollte?
zum Beitrag27.07.2023 , 16:31 Uhr
Warum sollten Arbeitgeber für die Inflation (z.B. durch einen Krieg) verantwortlich sein? Der Arbeitnehmer ist ja auch nicht dafür verantwortlich. Es ist schön, wenn Arbeitgeber die Inflation berücksichtigen können und ihren Mitarbeitern entgegen kommen können. Aber einen Zwang der ausgeübt werden sollte sehe ich da nicht. Ich sehe da die Verantwortung des Staates die Lohnsteuer zu senken um die Wirtschaft weiter am laufen zu halten.
zum Beitrag27.07.2023 , 16:23 Uhr
Von jedem Euro, den wir mehr an unsere Mitarbeiter zahlen bekommt der Staat Steuern. Schauen sie auf Ihren Lohnauszug und sie werden staunen wieviel bzw. wie wenig von den gestiegenen Löhnen (je nach Steuerklasse) wirklich bei Ihnen in der Tasche ankommt. Schön wäre es, wenn Menschen, die zum Mindestlohn arbeiten überhaupt nicht mehr besteuert würden. Aber der Saat treibt dieses Spiel so lange bis die Wirtschaft wegbricht und die Steuereinnahmen den Politikern deutlich vor Augen führen wie sehr sie nun sparen müssen. Ein paar Abgeordnete weniger. Das täte unserem Land ganz gut. Und in die Rentenkasse sollten sie auch einzahlen müssen.
zum Beitrag27.07.2023 , 16:16 Uhr
Ich leite mit meinem Mann und Schwiegervater eine kleine Bio-Gärtnerei. Mit einer selbstständigen Arbeitsbelastung von teilw. 70 h / Woche. Seit 2019 sind die Lohnkosten für unsere Mitarbeiter durch die steigenden Mindestlöhne um 25 % gestiegen (natürlich gibt es auch bei uns nicht nur Jobs für Hilfskräfte sondern auch höher bezahlte, die mit angehoben wurden, so weit es grade so ging). Leider können wir bis heute die gestiegenen Lohnkosten nicht in dem Maß weitergeben, wie wir es müssten. Dennoch sind einheimische Lebensmittel überproportional teuer geworden im vgl. zu den Importen aus dem Ausland. Was ich sagen will: es ist traurig die ganzen kleinen Handwerksbetriebe (Bäcker, Metzger, Gärtner uva.) sterben zu sehen. Auch wir mussten bereits 5 Mitarbeiter von 25 entlassen. Und wir werden noch weiter reduzieren müssen. Natürlich kann man alles immer auch effizienter in großen Städten und Fabriken denken. Z.B. wie bei Tönnies oder Westfleisch. Oder urban Farming in großen Produktionshallen und mit künstlichem Licht. Oder Brot von der Stange. Aber das Know-how in der breiten Bevölkerung schwindet dramatisch. Wir von der ländlichen Bevölkerung, die die Stadt versorgen sollen lesen nur noch von 4-Tage-Woche bei vollem Lohn oder das bereits 40 h als Zumutung empfunden wird. Leute kleben sich auf Straßen und protestieren gegen alles mögliche statt dorthin zu gehen wo sie gebraucht werden. Aber eine Ausbildung für einen Job lohnt sich auch kaum noch - jeder ungelernte verdient inzwischen ja schon fast das gleiche. Gleichzeitig wundern sich die Menschen darüber dass Lebensmittel insgesamt teurer werden - was bestimmt zutrifft, den auch der LKW Fahrer, der sie aus dem Ausland bringt verdient jetzt mehr. Es wurde aber wieder eine *gesamteuropäische Lösung* vergessen. Bei der EU und auch hier im Artikel. Kauft es halt aus Spanien solange es da noch Wasser gibt. Deshalb sind wir danach leider nicht mehr da. Herzlichen Gruß von den Produzenten Eurer Lebensmittel.
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