Profil-Einstellungen
Hier könnten Ihre Kommentare stehen
Herzlich willkommen.
Auch Sie haben eine Stimme und auch die soll gehört und gelesen werden.
Hier werden alle Kommentare gesammelt, die Sie verfassen. Außerdem können Sie Kontaktmöglichkeiten hinterlegen und sich präsentieren.
Wir freuen uns, wenn Sie die taz.kommune mit Ihren klugen Gedanken bereichern.
Viel Freude beim Lesen & Schreiben.
meine Kommentare
17.09.2014 , 15:48 Uhr
Und ausführlicher: Ich widerspreche, dass der postmoderne Mensch faul geworden sei. Meiner Meinung nach bekommen Individuen heute sehr viel mehr Verantwortung aufgetragen und Einflussmöglichkeiten zugesprochen, die diese auch gerne annehmen. In dem ich mein Stromsparlampen-Licht öfter ausschalte leiste ich meinen Beitrag zum Kampf gegen den Klimawandel, über den Kauf von FairTrade sorge ich für gute Lebens- und Produktionsbedingungen im globalen Süden und mit Spenden an Misereor kaufe ich ein Kind aus der Armutsfalle. Allerdings funktioniert das alles nur über die Änderung individueller Konsum- und Verhaltensmuster, und nicht über die Politik. Auf dieser Ebene nämlich werden wiederum keine Möglichkeiten für Veränderungen gesehen. Was wir also erleben ist mitnichten eine allgemeine Welle der politischen Lethargie, sondern eher die Verlagerung von politischem Engagement von der politischen Ebene kollektiven Debattierens und Entscheidens auf die konsumorientierte Ebene individueller Entscheidungen. Und das ist eine Folge eines seit Jahrzehnten verfolgten neoliberalen Politikmodells.
zum Beitrag17.09.2014 , 15:35 Uhr
Ich interessiere mich eher für die Ursachen von Wahlenthaltungen. Faulheit erscheint mir keine außerordentlich erklärungsstarke Variable.
zum Beitrag17.09.2014 , 14:31 Uhr
Es gibt keine natürliche Weiterentwicklung der Demokratie in Richtung Wahlenthaltung. Das ist, mit Verlaub, sehr sehr großer Blödsinn. Die sinkende Wahlbeteiligung fasst in Zahlen die Ohnmacht der Bürger_innen überhaupt noch irgend einen Einfluss auf die Politik nehmen zu können. Das hängt u.a. damit zusammen, dass unsere moderne Demokratien sich in Post-Demokratien (Colin Crouch) wandeln, in denen formale Institutionen wie das Wählen zwar noch intakt sind (und übrigens als ein wichtiges Ritual für die Aufrechterhaltung des demokratischen Anspruchs des politischen Systems groß inszeniert werden), politische Entscheidungen aber längst nicht mehr vom Wählerwillen abhängen, sondern dem Primat des Kapitals, des Wirtschaftswachstums, des "freien" Markts dienen.
zum Beitrag