Die Spalten im Erdreich, der Feigenbaum in Manriques Wohnzimmer, der unermüdlich eruptierende Geysir oder der 14 Meter hohe Turm des „Denkmals an die Fruchtbarkeit“ – Manriques Skulpturen verführen zu psychologische Spekulationen
Er hat Berlin als Spielplatz genossen, und noch immer sind die Plätze der Stadt seine Bühne. Dabei hat Sänger Ben Pavlidis mit der Band „Ohrbooten“ den Sprung vom Straßenmusiker ins Profistudio geschafft. Dazu wäre es wohl nie gekommen, wenn seine Lehrer ihm bessere Noten gegeben hätten
Bernd Schulz pendelt. Zwischen Sommer und Winter, zwischen Paros in Griechenland und Kreuzberg. Seit 27 Jahren schon. Er ist Surflehrer und Künstler. Er kann essen, trinken und fluchen, dass selbst die Griechen neidisch werden. Und nur manchmal träumt er von einem ganz normalen Leben in Berlin
taz-Serie „Besuch in der Marheineke-Halle“ (Teil 3 und Schluss): Mohsen Naderloo handelt mit Trockenfrüchten. Der Exiliraner, der einst vor dem Regime in Teheran flüchten musste, gilt als einer der galantesten Verkäufer in der Kreuzberger Halle
taz-Serie „Besuch in der Marheinekehalle“ (Teil 2) : Joachim Pielka verarztet Lieblingsschuhe, auch wenn davon nicht mehr viel übrig ist. Den Stand teilt er sich mit Hans Mix, dem Türöffner in der Not
taz-Serie „Besuch in der Marheinekehalle“ (Teil 1): Angela Spreu verkauft auf kleinstem Raum ein riesiges Sammelsurium von Haushaltswaren. Das Angebot ist so ausgefeilt, dass sich Kunden geradezu freuen, wenn sie einen Artikel bemerken, der fehlt
Andreas Hegerlik widersetzt sich dem Zeitgeist. Der Tabakhändler in der Marheinekehalle trotzt all den Hetzkampagnen vom Tod durch Teer. Die Kunden bleiben treu, manche kommen seit den 60ern, als der Vater den Laden eröffnete. Nur das Sortiment wird schmaler und kostspieliger. Und exklusiver
Die Berliner Großmarkt GmbH will die Kreuzberger Marheinekehalle sanieren. Händler fürchten teure Mieten, die Nachbarn haben Angst um den Charme des Klinkerbaus. Aber der Betreiber informiert nur zögerlich und bleibt Antworten schuldig
Für Jacques Bouchoucha ist Basketball mehr als ein Spiel. Für ihn ist es das halbe Leben. Und eine Möglichkeit, Kreuzberger Kinder von der Straße zu holen. Die Jugendlichen lieben ihren Trainer. Weil sie in der Sporthalle mehr lernen als nur Dribbeln
Auf dem Gelände der alten Schultheiss-Brauerei am Kreuzberg hatte der Bezirk ein ausgewogenes Verhältnis von Kultur, Gewerbe und Wohnungen angestrebt. Den Investor kümmert das wenig: Gebaut und renoviert wird, was sich verkaufen lässt. So zerfällt das Ensemble in kleine Einheiten
Schnitzel, Knödel, Kaiserschmarrn: Lui Chi beherrscht die Standards der österreichischen Küche perfekt. Schiefe Blicke erträgt der Chefkoch eines Kreuzberger Restaurants mit lächelnder Geduld
Gaetano Scognamiglio träumte stets vom eigenen Restaurant. Als er es hatte, gingen ihm die Gäste auf die Nerven. Deshalb blieb er der kauzige Typ im Copyshop in der Bergmannstraße. Ein Nachruf
Seit 40 Jahren steht Jazzmusiker Hans Hartmann auf der Bühne. Sein Instrument und Markenzeichen ist der Chapmanstick, ein zwölfsaitiges Monstrum, für das man eigentlich vier Hände bräuchte
Es begann mit der Suche eines Gymnasiasten nach einer neuen Taschengeldquelle. Über die Jahre hat sich Paul Knopf zu einem ansehnlichen Spezialisten für Knöpfe gemausert. An seinem Imperium baut er mit der Leidenschaft einer suchenden Seele
Keiner spielt die Gitarre wie Mr. Rudy Stevenson, der schweigsame Gitarrist aus Brooklyn. Einst arbeitete er mit Nina Simone. Ende der 80er-Jahre kam er nach Berlin. Die Stadt wurde sein New York – und Stevenson zum Prinzen des Yorckschlösschens
Olaf Dähmlow begann vor 27 Jahren als Putzkraft im Yorckschlösschen. Er wurde Kellner und schließlich Besitzer der Kneipe. Der Wirt mit dem Ordnungswahn entwickelte sie zu einer der besten Jazzadressen der Stadt. Jetzt hat er sie verkauft
Mit kleinen Guppys hat alles begonnen. Inzwischen besitzt Wolfgang Groß unzählige Arten: darunter Doktorfische, Nashornfische und Mördermuscheln. Aber tauchen gehen könnte der Kreuzberger nie
Sie ist in Neapel geboren und als Aupairmädchen nach Berlin gekommen. Ein langweiliges Professorenpaar hat sie rausgeschmissen, doch Rachelina blieb. Sie wohnte in besetzten Häusern, zelebrierte den Ersten Mai und fing an zu singen. Von Neapel und dem Süden Italiens träumt sie immer noch
Ob sie Peter Strieder, Franz Schulz oder Cornelia Reinauer heißen: Norbert Lukaszyk fährt für die Chefs, putzt für die Chefs und schweigt für die Chefs. Er ist seit 18 Jahren „ständiger persönlicher Fahrer des Bürgermeisters von Kreuzberg“. Kein leichter Job
Gerhard Seyfried stellt heute seinen neuen Roman vor und kehrt damit offiziell aus der Schweiz nach Berlin zurück. Der Romancier hatte offenbar Heimweh, auch nach dem kurzen Sommer der Anarchie