Der Aufwand der Filmbilder und die Brüchigkeit der Realität: Den „Traumfrauen“ der Fünfzigerjahre gilt die Retrospektive der diesjährigen Berlinale. Opferbereitschaft gehörte zur Chiffre der Filmheldinnen und Stärke in der Politik der Herzen. Doch darunter rumort schon der Wunsch nach Befreiung
Trügerische Schönheit, flüchtige Schatten: Brian De Palmas Thriller „Femme Fatal“ variiert die Bildwelt des Film Noir und träumt vom Geschlechterkampf. Die Heldin agiert in ihrem eigenen Fantasieszenario, nicht in dem des männlichen Helden
Wie viel Freiheit darf man der Sicherheit opfern? In „Minority Report“ erzählt Steven Spielberg von einem System, das Verbrechen verhindert, indem es Gedanken überwacht. Das Politische des Stoffes verlagert sich dabei bald ins Persönliche
In der Verfilmung des ersten Bandes von Tolkiens „Der Herr der Ringe“ geht es um die Deutungshoheit über den Widerstreit von Gut und Böse – eine Reise durch Nietzsches Genealogie der Moral und die mittelerdische Welt der Elben und Orks
Von der Allegorisierung bis zur Analogie mit Hollywoods Katastrophenszenarien – nach den Anschlägen von New York kamen die Deutungen und Entlastungsgeschichten. Von der nicht vereinnehmbaren Gegenwart des Todes schirmen sie uns genauso ab wie Schuldzuweisungen und Vergeltung
Das Jahr 2000 feierte die Wiederkehr des monumentalen Action-Helden, der mit seiner Unzerstörbarkeit konfrontiert wird. In M. Night Shyamalans „Unbreakable“ durchlebt Bruce Willis den eigenen Heroismus nur mehr als ausgehöhlte Comic-Geste
Pornografische Bilder weiblicher Unterwerfung werden stets nach dem gleichen Schema entziffert. Jetzt durchkreuzt das Mainstream-Kino die Klischees von weiblichem Opfer und männlichem Täter
Wenn Psychopathen Regie führen und der liebste Horrorfilm das Leben ist. Wes Cravens postmoderne Slasher-Trilogie findet mit „Scream 3“ ihren vorläufigen Abschluss: Dramaturgie als Wiederholungszwang einer traumatisierten Heldin
Anthony Minghellas Film „Der talentierte Mr. Ripley“ ist eine nicht ganz unverdächtige Umschreibung des Highsmith-Romans: Vom subversiven Betrüger zum Homosexuellen, vom Kalkül zur Triebhandlung ■ Von Elisabeth Bronfen
Früher zogen die amerikanischen Filmhelden aus, um Abenteuer zu bestehen. Jetzt findet der Krieg an der heimischen Geschlechterfront statt. In dem Kinofilm „American Beauty“ wird die Vorstadt zum Schauplatz einer elegischen Heimkehr zum Tode ■ Von Elisabeth Bronfen
Das Mainstream-Kino der 90er-Jahre endete in einem Abgesang sinnentleerter Männlichkeit. Dafür gibt das weibliche Subjekt Anlass zu neuer Hoffnung ■ Von Elisabeth Bronfen