: Hit me with a kiss
Sven Ratzke mit verblüffender Erkenntnis: „Heaven is in Germany“
Also Schlager: Klingt traumselig und ist doch ein Wort mit einigem Gewaltpotenzial. Zugespitzter noch, wenn man die Sache ins Englische transponiert: Hit. Was der Schlager doch immer sein will. Mit heftigem Punch in die Magengrube des Gemüts, dass man nurmehr Sternchen sieht, die einem wenigstens für die drei Minuten Lieddurchlauf die Welt versüßen. Weil man halt irgendwie mit seinem Geworfensein klarkommen muss: wenn die Gefühle nicht mehr wahr sind und die Gefühle trotzdem da sind. Das Kopfkissen Herzeleid, die Daunendecke Sehnsucht. Ein herrliches Lotterbett, in dem sich auch Sven Ratzke gerne räkelt, der in seine Schlagerliebe gern noch Hintersinniges mogelt, dass man doch wieder „Chanson“ schniefen darf. Als ob man sich damit gleich aus aller Schlagerseligkeit gerettet hätte. Will Ratzke, der holländisch-deutsche Sänger, auch gar nicht. Aber eben dazu die kleine Versponnenheit zwischendurch. Dafür lässt er sich von Uwe Matschke am Klavier begleiten, um wenigstens ein Stück von dem Himmel herunterzuholen, der sich da über Deutschland wölbt.