: Gräber am Reichstag
FLÜCHTLINGSPOLITIK Demonstranten verwandeln Wiese am Bundestag in einen symbolischen Friedhof
BERLIN taz | Etwa 5.000 Demonstranten haben am Sonntag im Berliner Regierungsviertel gegen die Flüchtlingspolitik der Bundesregierung protestiert. Von der Polizei ungehindert stießen sie einen Bauzaun vor dem Reichstagsgebäude um, stürmten die Rasenfläche und hoben dort Dutzende symbolischer Gräber aus – als Mahnmal für die Flüchtlinge, die im Mittelmeer ertrinken. Bis Redaktionsschluss verlief die Demonstration weitgehend friedlich. Die Veranstalter von der Künstlerinitiative „Zentrum für Politische Schönheit“ hatten ursprünglich eine Beerdigungszeremonie auf dem gegenüber liegenden Platz direkt vor dem Kanzleramt abhalten wollen – dies wurde ihnen jedoch nicht gestattet.
Die Flüchtlingsbeauftragte der Bundesregierung, Aydan Özoguz, bezeichnete die provokanten Aktionen als „Spektakel“.
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