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Archiv-Artikel

SHORTCUTS

 Ein um Tode Verurteilter ist entflohen F 1956 R: Robert Bresson, D: Francois Leterrier, Charles Le Clainche

Die sorgfältige Rekonstruktion der Routine in einem Nazi-Gefängnis – und der Fluchtvorbereitung eines Widerstandskämpfers: Mühsam schabt der sich mit einem Löffel durch die hölzerne Türfüllung. Wird man ihn, zwischenzeitlich zum Tode verurteilt, wieder in seine vorbereitete Zelle zurückbringen? Gefilmt hat Bresson vornehmlich in Großaufnahmen – Erzählen mit beispielloser Effizienz.

So 19.15 Uhr, Metropolis, Hamburg

 Hamburger Aufstand Oktober 1923 D 1971 R: Klaus Wildenhahn, Gisela Tuchtenhagen

Tuchtenhagen und Wildenhahn haben Überlebende des letzten revolutionären Aufbegehrens nach der Novemberrevolution interviewt und respektvoll ins Bild gerückt: alte Barmbeker KommunistInnen in ruhigen, langen Einstellungen.

So, 12.30 Uhr, 3001, Hamburg

 Something must break SE 2014 R: Ester Martin Bergsmark, D: Saga Becker, Iggy Malmborg

Das romantische Drama erzählt von den Versuchen des transsexuellen Sebastian, in einer Beziehung mit einem heterosexuellen Mann zu leben. Regisseurin Bergsmark, selbst Transgender, nimmt ein wirklich queeres Sujet in den Fokus, und ihr Film hebt sich ab von den hundertmal erzählten, eindeutig schwulen Coming-out-Storys.

Do, 21 Uhr, Staatstheater, Exerzierhalle, Johannisstraße 6, Oldenburg

 Das Mädchen mit dem Perlenohrring GB/L 2003 R: Peter Webber, D: Scarlett Johansson, Colin Firth

Es ist eines der berühmtesten Gemälde der Welt: Wie aber soll man den Ausdruck im Gesicht des „Mädchens mit dem Perlenohrring“ deuten? Wer mag die junge Frau gewesen sein? Tracy Chevalier hat sich für ihren Bestseller eine Entstehungsgeschichte ausgedacht – oft reichlich nah am Kitsch. Umso erstaunlicher, wie gut die Filmfassung die Stimmung des Gemäldes einfängt: Beide sind kontemplativ und gedämpft, die eigentlichen Dramen spielen sich unter der Oberfläche ab.

So–Mi, 16 Uhr, Kino im Künstlerhaus Hannover

 Year of the Horse USA 1997 R: Jim Jarmusch

„Ich mag Dinge, die sich echt anfühlen“, antwortete der Regisseur auf die Frage, was ihn an der Musik von Neil Young so fasziniere. Gepaart mit einer gewissen, vermutlich altersbedingten Melancholie hat das zu einem Film geführt, den er dem Musiker, vor allem aber dessen Band „Crazy Horse“ gewidmet hat; ein Konzertfilm, aber auch ein respektvolles Porträt von Billy Talbot, Frank „Poncho“ Sampedro und Ralph Molina.

Do, 21 Uhr, Universum, Braunschweig