TIERANATOMISCHES THEATER
: On the Edge: Dialog zwischen Kunst und Wissenschaft

Vor drei Jahren wurde es nach siebenjähriger Renovierung feierlich wiedereröffnet – das Tieranatomische Theater der Humboldt-Universität, das älteste noch erhaltene akademische Lehrgebäude Berlins. Seitdem finden in dem einem Amphitheater ähnlichen Kuppelbau Konzerte, Theateraufführungen – und Ausstellungen statt. In der aktuellen Sonderausstellung ON THE EDGE. Artists in Dialogue with Humboldt University Collections schwebt alles zwischen Fakt und Fiktion. Sieben KünstlerInnen haben sich mit den wissenschaftlichen Sammlungen der HU beschäftigt; mit Fachgebieten wie Dendrologie, Kristallografie oder Kartografie, die in Übergangszonen operieren, eben „an der Kante“ sind. Nichts scheint in dieser Ausstellung, wie es ist, ob Tiere, die wie Blätter aussehen, oder Moos in einer Petrischale, das wie ein Wald anmutet. Die Installation der studierten Mineralogin Agnes Meyer-Brandis beispielsweise wirkt wie eine wissenschaftliche Studie und ist doch – eindeutig verrückter. Die Grenzen zwischen Fantasie und Forschung kann jede und jeder hier selbst festlegen. SW

■ Bis 13. 9., Di–Sa 14–18, Campus Nord, Philippstr. 12/13, Haus 3