Neu im Kino

Es geht mächtig was schief in der Welt: So könnte man ein vorherrschendes Lebensgefühl im Hier und Heute beschreiben. Getoppt von der Ahnung, dass wir alle überwacht und manipuliert werden. Keine Filmfigur kann dieses gewissermaßen Hamlet’sche Lebensgefühl von „Etwas ist faul im Staate X“ besser verkörpern als der Journalist. Florian David Fitz spielt diesen Reporter mit dem klingendem Namen Fabian Groys, der klar als Klischee seiner selbst angelegt ist: ein noch jugendlicher, gut aussehender Mann, der in seinem Beruf offenbar schon so viel Talent gezeigt hat, dass man ihm ein gewisses unangepasstes Verhalten nachsieht. Groys recherchiert an einer Bundeswehrgeschichte, doch mit dem, womit sich Frau von der Leyen in unser bundesrepublikanischen Realität herumschlägt, hat das Ganze herzlich wenig zu tun. Christoph Hochhäuslers Thriller „Die Lügen der Sieger“ kommt es nicht auf einen „realistischen“ Plot an, der, sagen wir, die deutsche Kriegsteilnahme in Afghanistan geißeln würde, sondern auf besagtes Lebensgefühl. Dass etwas faul ist, und zwar an einer Stelle, an der es die Betroffenen gar nicht vermuten würden. In 8 Kinos