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Archiv-Artikel

BOULEVARD DER BESTEN Svenja Bednarczyk

Wie sagt man „eierlegende Wollmilchsau“ auf vegan? Das werden sich viele fragen, die einmal mit Svenja Bednarczyk zusammen gearbeitet haben. Sie weiß wie aus dem ultimative Tier eine vegane Version wird, denn sie kann jede Art von Text schreiben und nicht nur das. Ihre Passion sind bewegte Bilder, inzwischen ausgelebt in zahllosen Videoproduktionen für die taz. Dass sie so vielfältige Fähigkeiten hat, liegt wohl auch daran, dass sie unermüdlich sich und den Status quo zu verbessern sucht.

Daher gibt es nicht nur Höhen in ihrem Leben, sondern auch schwierige Momente. Das Härteste sind für sie mitunter die Mittagspausen, in denen sie selten ein zufriedenstellendes veganes Angebot im taz Café findet. Aber sie kann so schnell nichts erschüttern. Das liegt vielleicht auch an ihrer Herkunft. Svenja Bednarczyk kommt aus Essen-Borbeck, wo die Realityshow „Party, Bruder!“ gedreht wurde und die Rockergang Bandidos ein Klubhaus hat. All das hat sie nicht nachhaltig verstört, sondern in ihren Plänen bestärkt. Schon während ihres Studiums in Gelsenkirchen, wo sie sich für Journalismus und PR eingeschrieben hatte, war ihr Ziel schnell klar: die taz. Nach ihrem ersten Praktikum, im WM-Teil der Zeitung, bewarb sie sich auf das heiß begehrte Panter-Volontariat.

Das ist nun über zwei Jahre her und das Volontariat längst erfolgreich abgeschlossen. Wer denkt, dass Svenja jetzt viel Zeit hat, irrt. Nicht nur ist sie unermüdlich in der taz unterwegs. Auch ihre Freizeit ist rar und heiß begehrt. Fragt man nach einer Verabredung, zückt sie erstmal ihren Terminkalender. Zwischen Podiumsdiskussionen und Polit-Workshops, findet sich dann aber doch noch Zeit für ein Bier oder für einen nachmittäglichen „Tanztee“. Das sie daran teilnimmt, vermutet jedenfalls ihre Oma, die sich täglich auf den Anruf der Enkelin freut. Selbstverständlich ist auch dieses Telefonat in den straffen Tagesablauf eingeplant, auf Svenja Bednarczyk ist eben Verlass.

Es gibt nicht viele Menschen, die ihre Zeit so effektiv nutzen wie sie. Hoffentlich bleibt sie der taz erhalten. Und vielleicht sagt sie irgendwann mal allen PR-Schnöseln von damals aus dem Studium, frei nach dem Song „On a Journey“ von Neonschwarz: „Hinter mir liegen herrliche Zeiten, und hinter euch höchstens Kondensstreifen.“STEFANIE BAUMEISTER