Rollis auf dem Trockenen

VERALTET Die Stiftung Alsterdorf schließt ihr Bewegungsbad – eine Sanierung käme zu teuer

„Einen kompletten Neubau können wir als öffentliche Stiftung nicht alleine stemmen“

MARION FÖRSTER, EVANGELISCHE STIFTUNG ALSTERDORF

Schlechte Nachricht für Rollstuhlfahrer und Rheuma-Patienten: Das Bewegungsbad der Evangelischen Stiftung Alsterdorf schließt zum 30. September. „Es ist eine Entscheidung, die uns sehr schwer gefallen ist, aber wir können die Verluste nicht mehr tragen“, sagt die Sprecherin für den medizinischen Bereich, Marion Förster. Die Betroffenen wollen heute um 16.30 Uhr vor dem Bad demonstrieren.

Das Bewegungsbad besuchen Menschen mit Verletzungen und Erkrankungen zu physiotherapeutischer Gymnastik und Vitalitäts- und Bewegungstraining. Dank eines speziellen Hubbodens können Rollstuhlfahrer zum Schwimmen direkt mit dem Rolli ins Wasser fahren. Es gebe natürlich Nutzergruppen, die gesundheitlich von dem Bad sehr profitiert hätten und die nun ohne Alternative blieben, bedauert Förster. Aber „gemeinnützigkeitsrechtliche Erwägungen“ zwängen die Stiftung zu diesen Schritt.

Denn die laufenden Verluste durch stark gestiegene Energiekosten seien aus anderen Töpfen ausgeglichen worden, die für wichtige Inklusionsprojekte vorgesehen sind. Eine Sanierung des Gebäudes mit der veralteten Technik lohne sich nicht und würde mindestens 300.000 Euro kosten.

„Am schönsten wäre ein Neubau“, sagt Förster. Ein Grundstück wäre auf dem Gelände der Stiftung vorhanden, aber ein Neubau würde mindestens eine Million Euro kosten, so Förster. „Das können wir als öffentliche Stiftung nicht alleine stemmen.“ Ein Neubau käme nur in Frage, wenn sich andere Träger beteiligten.  KVA