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Archiv-Artikel

Vieles richtig gemacht

JUGEND-TEILHABE Schleswig-Holsteins Gemeindeordnung könnte ausgezeichnet werden

Von EST

Es dauert nicht lange, und hinterher wird gegrillt: Fast flehend warb die Stadt Brunsbüttel im Herbst 2014 um die Teilnahme bei der Gründung des Jugendparlaments. In Schleswig-Holstein sieht die Gemeindeordnung die Beteiligung von Kindern und Jugendlichen vor – vielfach durch eigenständige „Parlamente“, die von den Jüngeren gewählt werden. Eine tolle Idee, findet nun das „World Future Council“: Es nominierte Paragraf 47 f der Gemeindeordnung für den „Future Policy Award“. Der Passus steht damit in einer Reihe mit dem Verbot von Kinder-Heirat in Bangladesh und philippinischen Anti-Gewalt-Gesetzen.

Der „Weltzukunftsrat“ ist eine Gruppe von 50 Menschen von fünf Kontinenten, die meisten sind bei sozialen Projekten aktiv. Zu den bekannteren – in eigenen Worten – „herausragenden Akteuren des globalen Wandels“ gehören die Schauspielerin Daryl Hannah, aber auch Michael Otto, der sich mit dem Institut seines Namens für Umweltschutz einsetzt. Ehrenamtliche „Botschafter“ sind etwa der Schauspieler Edward Norton und Ex-Olympia-Star Carl Lewis.

Hinter dem Council steht eine Stiftung mit Sitz in Hamburg, die sich mit Veranstaltungen und als Lobbyverein für Themen von Energiewende bis zukunftsweisender Gesetzgebung einsetzt. Mit dem Future Policy Award will der Rat zukunftsweisende Gesetzesinitiativen ehren, in diesem Jahr stehen Kinderrechte im Fokus.

Die stehen seit 2010 in der schleswig-holsteinischen Landesverfassung, das Kinderschutzgesetz gilt als wegweisend. Tatsächlich läuft die Mitbestimmung vielerorts schleppend: Die Jugendparlamente tagen selten, Versammlungen sind oft nur spärlich besucht. Vielleicht bringt eine Ehrung ja Schwung in die Sache: Verliehen wird der Future Policy Award im Dezember in Hamburg.  EST