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Archiv-Artikel

Planer zeigen erste Gedanken-Spiele

STADTENTWICKLUNG Planer stellen heute Abend Varianten eines Masterplans für eine Olympia-Stadt auf dem Kleinen Grasbrook vor: Wohin mit den Sportstätten, was damit anfangen, wenn die Spiele vorbei sind?

Von KNÖ
Ein großes Problem für das olympische Dorf könnte der Bahnlärm von den Elbbrücken werden

Ein Team von Planern stellt heute Abend erstmals die Varianten eines Masterplans für eine „Olympic City“ auf dem Kleinen Grasbrook der Öffentlichkeit vor. Dabei geht es darum, wie die zentralen Sportstätten und das olympische Dorf platziert werden sollen und wie die Stadt davon profitieren könnte. „Das wichtigste war für mich, dass die gesamte Planung nicht von den Olympischen Spielen, sondern von der Hauptnutzung aus gedacht wird“, sagt der Bürgerschaftsabgeordnete Olaf Duge von den Grünen.

Duge gehört zu dem kleinen Kreis von Politikern und Interessenvertretern, denen die Entwürfe bereits am Freitagabend vorgestellt wurden. Was aus den großen Sportanlagen nach dem Ende der Spiele werden soll, spielte dabei zumindest für die Zuhörer eine zentrale Rolle.

Auf dem heutigen Hafengelände westlich der Veddel sollen ein Olympiastadion für 70.000 Leute, eine Schwimmhalle, eine Olympiahalle, das olympische Dorf und die zentralen Versammlungsorte gebaut werden. Die Schwimmhalle soll einmal als öffentliches Bad, die Olympiahalle als Kreuzfahrterminal genutzt werden.

Für das Olympiastadion entwickelten die Planer Ideen wie ein heliumgefülltes, schwebendes Dach oder Ränge, die zur Stadt hin abgeflacht wären, so dass sie für einen Teil des Publikums den Blick auf die Stadt frei gäben. Der Senat plant, das Stadion nach den Spielen auf 20.000 Plätze zu verkleinern und daraus ein Leichtathletik-Stadion zu machen. „Keiner braucht ein Leichtathletik-Stadion mehr als fünf Wochen im Jahr“, warnt Alexander Porschke, der Vorsitzende des Umweltverbandes Nabu. Die Planer erwägen daher, das Stadion in eine Randbebauung mit Wohnungen zu integrieren.

Das olympische Dorf müsse ein klimaneutraler, weitgehend autofreier und sozial ausgewogener Stadtteil werden, findet Manfred Braasch vom Umweltverband BUND. „Sonst kann man sich damit nicht blicken lassen.“ Ein Problem für das Dorf könnte der Bahnlärm von den Elbbrücken werden. Zudem wird der Bau der U 4 in den Stadtteil nicht fertig sein, wenn die Spiele zu Ende sind. Heike Sudmann von der Linken fände das „irritierend“. Es werde zu viel über die Umsetzung und zu wenig über das Ob der Spiele gesprochen.  KNÖ

19 Uhr, Amsinckstr. 70