Alba dominiert den Playoff-Angstgegner nach Belieben

BASKETBALL FC Bayern von Alba abgewatscht. Aber keine Spur von Euphorie bei den Albatrossen

Trotz der Demontage durch Alba Berlin blieb Svetislav Pesic äußerlich erstaunlich gefasst. Mit ruhiger Stimme trug der Erfolgstrainer des FC Bayern und frühere Coach der Albatrosse seine Generalkritik nach dem empfindlichen 55:81 zum Halbfinal-Auftakt vor. „Das Basketball-Abc war heute bei uns nicht da“, analysierte der Serbe treffend die höchste Bundesliga-Niederlage der Münchner gegen seinen Exclub. „Wir hatten ein katastrophales Reboundverhalten.“

Taktische Disziplin

Die Berliner dominierten ihren Playoff-Angstgegner in der ersten von fünf möglichen Partien nach Belieben und ließen mit hoher defensiver Intensität und taktischer Disziplin nie einen Zweifel aufkommen. Vor allem die zuletzt schwächelnden Reggie Redding und Jamel McLean (jeweils 14 Punkte) sorgten für die benötige Extraenergie. Doch Alba ist nicht nur durch die Niederlagen gegen den Titelverteidiger im Vorjahresendspiel (1:3) und im Viertelfinale vor zwei Saisons (0:3) für die Reise nach München zum zweiten Spiel am Donnerstag gewarnt.

„Bayern hat diese Saison böse Klatschen gehabt und ist dann wie Phönix aus der Asche wiedergekommen“, erinnerte Alba-Geschäftsführer Marco Baldi. „Das einzige Team, dem ich zutraue, per Knopfdruck eine deutliche Steigerung hinzulegen, ist Bayern. Insofern steht's 1:0, mehr ist es nicht.“ Die wankelmütigen Münchner präsentierten sich diese Saison mehrfach am gefährlichsten, wenn sie angeschlagen waren – zuletzt ließ der Titelverteidiger im Viertelfinale gegen Frankfurt einer 24-Punkte-Klatsche zwei klare Siege folgen.

Das Ergebnis in Berlin war nun allerdings sogar so deutlich, dass im Duell der in inniger Abneigung verbundenen Clubs nicht einmal wie gewohnt große Sticheleien oder Giftpfeile ausgetauscht wurden. (dpa)