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Archiv-Artikel

5 Dinge, die wir diese Woche gelernt haben

LEKTIONEN

1. Gerd Müller kann EnglischEs ist ein flammender Auftritt von Gerd Müller. Der Bundesentwicklungsminister (CSU) hält auf dem Global Citizen Earth Day in Washington eine 90-Sekunden-Rede für eine Welt ohne Hunger, stilistisch eine Mischung aus Julia Engelmann und Günther Oettinger. „I love you all“, ruft er. Mehr als 250.000 Menschen haben den Clip in knapp einer Woche angeklickt. Unklar ist, wie viele davon auf der Suche waren nach dem „Bomber der Nation“. 2. Man darf die Polizei beschimpfen Der Ausdruck „Fck Cps“ dürfte vielen gar nichts sagen. Mancher Polizist allerdings versteht „Fuck Cops“ und fühlt sich persönlich beleidigt. Eine Jugendliche aus Niedersachsen, die den Spruch auf einem Anstecker trug, wurde deswegen verurteilt. Zu Unrecht, wie das Bundesverfassungsgericht nun entschied. Eine strafbare Beleidigung ist „Fck Cps“ demnach nur, wenn es eine „personalisierende Zuordnung“ gibt. Mit einer allgemeinen staatsgewaltkritischen Meinungsäußerung müssen Polizisten also leben – selbst wenn sie sprachbewandert sind. 3. Schwules Blut ist nicht unbedingt pfui Homosexuelle und bisexuelle Männer dürfen in Deutschland grundsätzlich kein Blut spenden, begründet wird das mit einem hohen HIV-Risiko. Das dürfte sich in Zukunft ändern. Zwar entschied der Europäische Gerichtshof nun in einem Fall aus Frankreich, dass Schwulen auch in Zukunft die Blutspende verwehrt werden kann. Aber nur dann, wenn nicht auf andere Art und Weise die Sicherheit der Blutkonserven sichergestellt werden kann. Denn die sexuelle Orientierung an sich sei ja kein Risiko, sondern das Sexualverhalten der jeweiligen Person. 4. Katzen sind kein Freiwild Genau 7.595 Katzen wurden im Jagdjahr 2013/14 in Nordrhein-Westfalen geschossen. Damit ist bald Schluss: Mit dem neuen Jagdgesetz, das am Mittwoch verabschiedet wurde, dürfen Katzen nur noch in Ausnahmefällen getötet werden. Katzenjammer unter den Jägern. Die „gute jagdliche Praxis und ungeteilter Tier- und Artenschutz“ würden mit dem neuen Gesetz verhindert, so der Landesjagdverband NRW. Was genau die Jäger darunter auch verstehen mögen: Schießen gehört jedenfalls dazu. 5. Facebook ist ein Partykiller Spargelgerichte aus aller Welt, zubereitet an einem besonderen Ort, den Beelitzer Heilstätten, einem ehemaligen Sanatorium in der Nähe von Potsdam. Das fanden viele reizvoll, 20.000 Menschen sagten bei Facebook ihre Teilnahme am Food Festival zu. Da die 2.500 Tickets längst verkauft waren, sagten die Veranstalter das Event ab. Denn die Polizei hatte Sicherheitsbedenken und befürchtete ein Verkehrschaos. Nächstes Mal wird die Veranstaltung dann wohl nur in den Beelitzer Nachrichten beworben. SEBASTIAN ERB