SHORTCUTS

■ Kuhle Wampe D 1932 R: Slátan Dudow, D: Hertha Thiele, Ernst Busch

Bertolt Brecht schrieb am Drehbuch mit, von Hanns Eisler stammt die Musik, und zu den Darstellern zählte Ernst Busch: „Kuhle Wampe“ von Slátan Dudow, nach einem Zeltplatz am Großen Müggelsee nahe Berlin benannt, versammelt nicht nur einige der maßgeblichen linken Kulturschaffenden der ausgehenden Weimarer Republik, er liefert auch ein Stimmungsbild des von der Weltwirtschaftskrise gebeutelten Berlin kurz vor der Machtergreifung der Nazis – die den Film denn auch gleich verboten. In Westdeutschland lief er dann allerdings auch erst 1968 zum ersten Mal wieder.

Mo, 17 Uhr, Metropolis, Hamburg

■ O Lucky Man! GB 1973 R: Lindsay Anderson, D: Malcolm McDowell, Helen Mirren

Anfangs könnte man noch glauben, man befände sich in einem Film der Beatles – oder Monkees: ein poppiger Soundtrack mit Songs von Alan Price, ein lustiger Reigen der Filmformate und Erzählebenen, anarchische Gags, Doppel- und Dreifachbesetzungen von Rollen, dazu Stummfilmzwischentitel. Dann aber tut sich ein geradezu labyrinthischer Abgrund auf in diesem grandios dekonstruierten Schelmen-Slapstick auf halber Strecke zwischen Regisseur Lindsay Andersons antiautoritärem „If“ und Woody Allens „Selig“.

Sa, 19 Uhr, B-Movie, Hamburg

■ La Muerte de un Burocrata CU 1966 R: Thomas Gutiérrez Alea

Thomas Gutiérrez Alea war Kubas erster Volksregisseur. Er und die Seinen bezogen ihre künstlerische Orientierung von den italienischen Neorealisten, hatten ihnen aber den Humor voraus: „Tod eines Bürokraten“ erzählt die Geschichte vom Tod eines Arbeiters, der versehentlich mit seiner Gewerkschaftskarte beerdigt wird. Sein Witwe erhält deshalb keine Rente. Der Tote wird exhumiert, aber das macht die Sache auch nicht besser.

Mi, 19 Uhr, 3001, Hamburg

■ Der Blaue Engel D 1930 R: Josef von Sternberg, D: Emil Jannings, Marlene Dietrich

Einer der wenigen Welterfolge des UFA-Tonfilms basierte auf Heinrich Manns Roman „Professor Unrat“. Nach Marlene Dietrichs erstem Auftritt als Femme fatale lag ihr über Nacht die ganze Welt zu Füßen.

Mi, 14.30 Uhr, Kino im Künstlerhaus Hannover

■ Man For A Day USA/GB/SF 2012 R: Katarina Peters

Krawatte, Klebebart und Kurzhaarfrisur sind die Accessoires, dazu kommen Auftreten, Mimik und Tonfall – fertig ist der Mann. Die Performance-Künstlerin Diane Torr zeigt in ihren Workshops, wie konstruiert unsere Geschlechterbilder sind, indem sie Frauen für einen Tag zu Männern macht. Die Filmemacherin Katarina Peters hat einen Workshop begleitet und die Teilnehmerinnen befragt.

Di, 18.30 Uhr, City 46, Bremen