: DAS WETTER: MUNKLER (1)
Am Großen Kreuz war Stau. Von links drängten unheilvoll die Raben hinein, von rechts chaotisch die Krähen. Und die Lichtzeichenanlage baute wie immer um diese Jahreszeit ihre wohlverdienten Überstunden ab. Martin Munkler, ein Verkehrspolizist der ganz alten Schule, ließ sich von diesem schleppenden Schauspiel nicht verwirren, er wusste um die Menschen und die Tiere und um die Ampeln sowieso. Stehend auf seinem ihm über all die Jahre sehr lieb gewordenen Podest (mittlerweile war es in Würde verwittert), hatte Munkler wie stets den perfekten Überblick. Da ging nichts mehr, da brauchte er auch keine Handzeichen zu geben. Der Mann in Gamaschen holte sein Frühstücksbrot, lecker Mortadella mit Ziegenstreich und Quittengelee, aus seiner reich betressten Westentasche. Unter ihm war weniger als Stop and go. Munkler biss in die Schnitte. Ziegenstreich tropfte auf seinen weißen Tuchrock. Dann knallte es …