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Archiv-Artikel

Kobani bekommt Unterstützung

SYRIEN/IRAK Peschmerga treffen in der Grenzstadt ein. IS tötet offenbar 85 Stammesangehörige in Anbar

MÜRSITPINAR rtr | Im Kampf gegen den Islamischen Staat (IS) haben die Verteidiger der belagerten syrischen Kurdenstadt Kobani die lang erwartete Verstärkung erhalten. Durch die Kämpfer der kurdischen Peschmerga aus dem Irak und die schweren Waffen könne sich das Blatt wenden, sagte Idris Nassan, ein Vertreter des Distrikts, am Wochenende.

„Was bislang gefehlt hat, waren Waffen und Munition“, fügte Nassan hinzu. „Daher wird das Eintreffen von mehr davon jetzt dabei helfen, im Kampf den Ausschlag zu geben.“ Auch 200 Angehörige der oppositionellen Freien Syrischen Armee (FSA) trafen zur Unterstützung der Kurden in Kobani ein.

Eine mit der FSA verbündete Miliz musste am Samstag dagegen eine herben Rückschlag hinnehmen. Kämpfer der Al-Nusra-Front eroberten in Idlib eine Bastion der vom Westen unterstützten Rebellen und rückten in die Ortschaft Deir Sonbol ein.

Im Irak setzte der IS nach Angaben von Stammesmitgliedern und aus Sicherheitskreisen seine Vergeltungsoffensive gegen jene Verbände fort, die sich ihm in den Weg gestellt und einen Anschluss an die Organisation verweigert haben. Ein Vertreter des Sunnitenstamms Albu Nimr sagte am Samstag, 50 vertriebene Angehörige seien am Vortag vom IS umgebracht worden. Ein Mitglied der Sicherheitskräfte erklärte, in einem Massengrab seien 35 Leichen gefunden worden, die bei einem anderen Überfall getötet worden seien.

Erst am Donnerstag waren in der Provinz Anbar zwei Massengräber entdeckt worden, in der laut Sicherheitskreisen mindestens 220 Leichen vom IS verscharrt worden waren. Die Toten gehörten demnach zu einer Gruppe von 300 Angehörigen des Albu-Nimr-Stamms, die vom IS verschleppt wurden. IS-Mitglieder hätten erklärt, dass es sich um eine Strafaktion gegen den Widerstand gehandelt habe.