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Archiv-Artikel

ABSCHIED

Ich bin schockiert und sehr traurig, dass Du so plötzlich nicht mehr da bist. Bei bestimmten Veranstaltungen werde ich wohl noch lange schauen, wo Du bleibst. Und beim Derby erst. Ich bin sehr froh, Dich gekannt zu haben. Mach es gut, Meike.Bis später.Finn Johannsen, DJ und Autor

Ja, verstört hat sie mich so einige Male, aber nie so sehr wie jetzt. Meike, was zur Hölle soll der Scheiß?Daniél Kretschmar, taz.de

Als ich vor zwei Jahren an einem Maivormittag vom Tod eines Menschen aus meiner Umgebung erfuhr, machte Meike das einzig Richtige: Sie ließ spontan die Arbeit liegen und ging mit mir zu Lidl, um Schnaps zu kaufen. An einem Aprilsonntag habe ich nun auf sie getrunken. Malte Göbel, taz.de

Spätsommer 2003: ich war gerade erst nach Berlin gezogen und kannte noch nicht viele Leute. Dann traf ich Meike (oder sie mich). Erst wurde ich angemeckert, dann ging es um Musik, Kunst, Fußball und Politik und wir haben gemeinsam gelacht. So sollte es all die wunderbaren Jahre unserer Freundschaft bleiben. Claudia Honecker, Autorin

Ein Bewerbungsgespräch, das noch am gleichen Abend Nachts in der Fahimi-Bar stattfindet. Meike teilte ihre Flasche Pflaumenschnaps und wir stritten uns sofort über Katharina Grosse. Mit so jemandem wollte ich arbeiten. Noemi Molitor, Künstlerin

Warum wird erst jetzt – wo sie weg ist – auf einmal so viel klarer, dass ihre Weigerung, etwas anderes zu sagen als das, was sie denkt, ihre Unfähigkeit, falschen Frieden zu schließen, der spröde, unverlogene Charme, mit dem sie sich durch diese Welt bewegte, ein Geschenk und Ausdruck einer Großzügigkeit waren, welche die Verhältnisse, in denen sie lebte, nicht immer verdient hatten? Christoph Gurk, Dramaturg

Meike starrte auf den Karton mit der Billig-Diskokugel. Eine Kollegin hatte mir all mein Gerümpel vom alten zu meinem neuen Arbeitsplatz im taz.plan hinterher geschleppt.„Meike …?“, fragte ich besorgt. Und dann noch mal: „Meike!?“,denn sie rührte sich nicht mehr.Meike konnte vielleicht gucken.„Sollen wir die vielleicht hier aufhängen?“, fragte ich ungläubig. Nur ein leises Winseln war zu vernehmen.Spezialzubehör aus Darmstadt wurde geliefert, ein Techniker aus dem Berghain bestellt, Löcher gebohrt, Staub aufgewirbelt, eine Party geplant, bester Apfelkuchen gereicht, der Redaktionsbetrieb auf unserer Etage für einen halben Tag lahmgelegt.Antonia Herrscher, taz.plan Foto: Isabel Lott