: Komplementär: Großmutter weiß es besser
Früher Hausmittel, heute Komplementärmedizin: Gerade die ältere Generation verfügt noch über einen reichen Erfahrungsschatz in punkto alternative Therapien. Wie stark tatsächlich in späteren Lebensphasen alternative Ansätze auch genutzt werden, war bisher jedoch unbekannt. Eine Erhebung der Berliner Charité hat diese Wissenslücke nun geschlossen. Demnach verwenden knapp zwei Drittel der Senioren (61 Prozent) eine Form von Komplementärmedizin. Dabei stehen Nahrungsergänzungsmittel wie Vitamine und Mineralien an erster Stelle (35 Prozent). Pflanzliche Arzneimittel nimmt ein Drittel der Befragten in Anspruch (33 Prozent), gefolgt von äußerlichen Anwendungen (26 Prozent). Die Zufriedenheit ist groß, 58 Prozent der Anwender beschreiben einen positiven Effekt der Komplementärmedizin. Dennoch kombinieren die meisten Senioren (65 Prozent) komplementäre und konventionelle Medizin. Teilnehmer der Erhebung waren über 800 Erwachsene ab 70 Jahren in Berlin und Brandenburg, darunter selbstständig Lebende, Nutzer von häuslicher Pflege sowie Bewohner in Pflegeheimen. Abgefragt wurde die Nutzung aller natürlichen Produkte und Verfahren, die mit medizinischer Zielsetzung eingenommen wurden, von pflanzlichen Arzneimitteln bis hin zu Tees und Säften.