: Preußens Glanz ist gern gesehen
Besucheransturm bei den preußischen Welterbestätten: 2,2 Millionen Menschen wollten 2007 die Schlösser und Parks sehen, fast 10 Prozent mehr als im Jahr davor
Die preußischen Welterbestätten mit den Schlössern Sanssouci und Charlottenburg haben im vergangenen Jahr deutlich mehr Besucher angelockt als 2006. „Wir hatten in unseren Häusern rund 2,2 Millionen Gäste, der Besucherzuwachs lag knapp unterhalb des zweistelligen Bereichs“, sagte der Generaldirektor der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg, Hartmut Dorgerloh, am Montag. Im Jahr 2006 waren nur rund 2 Millionen Gäste gezählt worden. Die Stiftung hat sich langfristig ein ehrgeiziges Ziel gesetzt. Dorgerloh: „Bis 2012 wollen wir die Zahl der zahlenden Besucher auf 2,8 Millionen steigern.“
Mit der Entwicklung im Jahr 2007 sei man „auf einem richtigen Weg“. „Man darf nie vergessen, dass wir sehr abhängig von äußeren Bedingungen wie Wetter oder auch Flugverbindungen sind“, betonte Dorgerloh. Einen sensationellen Anstieg der Besucherzahlen von 90 Prozent konnte nach seinen Worten der alte Flügel des Schlosses Charlottenburg vermelden – der neue Audioführer sei der Renner gewesen.
Auch das Neue Palais in Potsdam, die Pfaueninsel und das Schloss Oranienburg verzeichneten im Jahr 2007 zweistellige Zuwächse. Mit etwa 350.000 Besuchern stand Sanssouci erneut an der Spitze der Beliebtheitsskala. „Sanssouci ist immer ausverkauft. Aus konservatorischen Gründen sind nicht mehr Gäste möglich.“
Rückläufig war der Besucherandrang unter anderem im Potsdamer Marmorpalais, und im Schloss Cecilienhof machte sich die mehrtägige Schließung wegen der Vorbereitungstreffen auf den G-8-Gipfel bemerkbar. „Insgesamt werden wir in diesem Jahr rund 14 Millionen Euro an eigenen Einnahmen erreichen, darunter die eine Hälfte durch Eintrittsgelder, die andere aus Vermietungen und Verpachtungen“, sagte Dorgerloh. „Damit haben wir mehr eigene Einnahmen als die Mittel unseres stärksten Finanzgebers.“ Die Stiftung wird vom Bund mit jährlich rund 13,9 Millionen Euro gefördert; Brandenburg steuert 11,7 Millionen bei, Berlin 6,6 Millionen Euro.
Die diesjährige Saison in den Schlössern und Gärten beginnt wegen der frühen Osterfeiertage bereits Mitte März. DPA