: Jedem Kunden seinen Wochenmarkt
Ob billig oder bio, Kurzwaren oder Kunsthandwerk – die Berliner Wochenmärkte haben ein breit gefächertes Angebot. Doch nur einige von ihnen sind wie der Kollwitzmarkt in Prenzlauer Berg in der ganzen Stadt bekannt
Irgendwo in Berlin ist immer Markt. Insgesamt gibt es in der Stadt 87 private und 30 sogenannte öffentliche, also kommunale Wochenmärkte. Hinzu kommen 6 Ökomärkte. Die Händler können sich monats- oder tageweise bei den Märkten anmelden und entrichten eine Standmiete, deren Höhe je nach Bezirk und Betreiber schwankt. Bei den öffentlichen Märkten beträgt sie laut städtischer Marktordnung 1,50 Euro bis 2,10 Euro. Private Betreiber können je nach eigener Wirtschaftslage bis zum Doppelten und mehr verlangen.
Einige Märkte haben es im Laufe der Zeit zu gewisser Berühmtheit gebracht. So zum Beispiel der „Türkenmarkt“ am Maybachufer in Neukölln, der mit seinen 120 Ständen zu den größten des Bezirks zählt. Dienstags und freitags mischen sich hier die Düfte aus Gewürzen, Brot und Schafskäse mit denen von Obst, Leder und Parfum.
Doch auch für die qualitätsbewussteren Kunden bietet der Markt im hinteren Teil Bioprodukte wie Gemüse, Käse und Wurst an. „Wir wollen ein möglichst breites Spektrum von Qualität und Preis gewährleisten“, sagt der Marktbetreiber Rainer Perske dazu. Er hatte vor zwei Jahren die Neuköllner Märkte vom Bezirk übernommen – wie derzeit in Pankow auch nicht ohne Protest der Händler.
Über die Bezirksgrenzen hinaus bekannt ist auch der über hundert Jahre alte Wochenmarkt auf dem Winterfeldtplatz in Schöneberg. Mit seinen bis zu 230 Ständen auf 5.000 Quadratmetern ist er der größte Wochenmarkt Berlins.
Das Spektrum ist ähnlich breit gefächert wie am Maybachufer. Hier stapeln sich Wollstrümpfe neben dem Käsestand, und Seifenduft vermischt sich mit dem von Biobrot. Auch internationale Spezialitäten aus dem Iran oder Thailand werden geboten. „Das Angebot auf dem Winterfeldtplatz ist anders als auf den anderen Märkten des Bezirks“, betont der Leiter der kommunalen Marktverwaltung, Klaus Wolff. Hier seien entsprechend der bunten Kundschaft auch die Waren multikulti.
Auf Qualität und besondere Produkte setzt der neue Leiter der Pankower Wochenmärkte Andreas Strube. Sein 90 Stände umfassender Markt am Kollwitzplatz besteht seit 7 Jahren und zieht vor allem Familien aus dem Umfeld an, aber auch Kunden aus den anderen Bezirken und Touristen kommen gern hierher. JENNY BOHSE