Kommunalkino braucht Geld und Publikum
: Kino46 im Cinemaxx, warum nicht

Medienerziehung ist eine ganz wesentliche Bildungsaufgabe – in Zeiten, in denen Kinder mit den Streifen der privaten Fernsehkanäle groß werden und die gebührenfinanzierten Sender ARD und ZDF mit seichten Angeboten um Einschaltquoten konkurrieren.

Kommentar von KLAUS WOLSCHNER

Für Projekte wie die „Schulfilmwochen“ oder ein Angebot anspruchsvoller Filme muss daher Geld da sein, und 660.000 Euro im Jahr sind da nicht zu viel – wenn sie intelligent ausgegeben werden. Anspruchsvolles Kino ist immer in Gefahr, eine Spielwiese für Insider zu werden.

Insofern ist der Impuls, aus der Randlage in Walle wieder mehr ins Zentrum zu ziehen, auf jeden Fall richtig. Das hat aber nichts mit Sparen zu tun, das könnte sogar teurer werden. Natürlich hätte ein Projekt Kommunalkino in einem bestehenden Kino-Center mehr Aufmerksamkeit. Warum also nicht „Kino46 im Cinemaxx“? Berührungsängste wären da der völlig falsche Reflex, das Kino muss dahin gehen, wo die Kino-BesucherInnen sind.

Und das nicht nur örtlich. Das Kommunalkino muss Mittel haben, um nach außen gehen zu können, zum Beispiel und insbesondere in die Schulen. Kommunalkino ohne ordentlich ausgestattete Schulfilmwochen wäre wie ein Café ohne Kaffee.