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Archiv-Artikel

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Nur eine halbe Stunde dauerte die Pressekonferenz, bei der am Sonntag in Beverly Hills die Preisträger der Golden Globes bekannt gegeben wurden. Nach den Oscars gelten die Golden Globes als zweitwichtigster Filmpreis in den USA; vergeben werden sie vom Verband der Hollywood-Auslandspresse. Zu einer feierlichen Gala kam es in diesem Jahr wegen des Streiks der Drehbuchautoren allerdings nicht. Die Schauspieler waren solidarisch mit den Streikenden und wollten deshalb an einer Gala lieber nicht teilnehmen.

Als bestes Kinodrama wurde „Abbitte“ von Regisseur Joe Wright ausgezeichnet, eine Bestsellerverfilmung aus Großbritannien, die von einer Liebe im Schatten des Ersten Weltkriegs erzählt – reichlich schwelgerisch und mit einer hässlichen Neigung zur Elendsverklärung. Als beste Schauspielerin wurde Julie Christie für ihre Rolle einer Alzheimer-Patientin in „An ihrer Seite“ (Regie: Sarah Polley) geehrt; als bester Schauspieler Daniel Day-Lewis für seine Darbietung in Paul Thomas Andersons Epos „There Will be Blood“, das auch im Wettbewerb der Berlinale laufen wird. Das beste Musical ist „Sweeney Todd – Der teuflische Barbier aus der Fleetstreet“ von Tim Burton – Johnny Depp, der darin die Hauptrolle spielt, ist dafür ausgezeichnet worden (siehe Seite 2); als beste Schauspielerin in einem Musikfilm wurde Marion Cotillard geehrt. Sie gibt in dem französischen Biopic „La Vie en Rose“ die Sängerin Edith Piaf. Beste Nebendarstellerin wurde die wunderbare Care Blanchett, die in Todd Haynes’ Bob-Dylan-Film eine der sechs Dylan-Figuren spielt. Der spanische Schauspieler Javier Bardem erhielt die Auszeichnung für den besten männlichen Nebendarsteller; er spielt in der düsteren Komödie „No Country for Old Men“ (Regie: Joel und Ethan Coen) einen Killer ohne jeden Skrupel. Der Drehbuchpreis ging ebenfalls an „No Country for Old Men“.

Über den Preis für die beste Regie darf sich der New Yorker Maler und Filmemacher Julian Schnabel freuen – ähnlich wie Sarah Polley hat er sich in seinem Film „Schmetterling und Taucherglocke“ eines Todkranken angenommen; der Film, in dem Mathieu Amalric die Rolle eines nach einem Schlaganfall gelähmten Erfolgsjournalisten spielt, wurde auch zum besten ausländischen Film gekürt. Als bester Animationsfilm wurde Brad Birds „Ratatouille“ ausgezeichnet, der davon erzählt, wie sich eine Ratte in einen Spitzenkoch verwandelt.

Der Regisseur Steven Spielberg sollte mit einem Ehren-Globe für sein Lebenswerk belohnt werden – dies ist gleich ganz aufs nächste Jahr verschoben worden.