: Krimi unter Polizisten
Polizeipräsident und Gewerkschaft streiten weiter offen über Ausmaß und Bekämpfung der Jugendkriminalität
Der Streit zwischen Polizeiführung und dem Landesverband der Gewerkschaft der Polizei (GdP) zum Thema Jugendgewalt nimmt an Schärfe zu. Polizeipräsident Dieter Glietsch sagte am Dienstag, die GdP müsse sich fragen lassen, was sie mit ihrem Versuch bezwecke, die Arbeit der Berliner Polizei in der Öffentlichkeit kleinzureden. Die Gewerkschaft hatte Glietsch am Montag unter Berufung auf einen Bericht der Innenministerkonferenz (IMK) vorgeworfen, „Informationsdefizite“ im Bereich der Jugendgewalt zu haben.
Zuvor hatte der Landesvorsitzende Eberhard Schönberg in einem Zeitungsinterview gesagt, es gebe in der Hauptstadt Gebiete, die „nicht mehr zu retten“ seien. Glietsch wies das scharf zurück. Kritik an Schönberg kam am Dienstag auch vom Personalrat des Landeskriminalamtes.
Laut Polizeipräsident hat die GdP Inhalte des IMK-Papiers „verkürzt, grob vereinfacht und aus dem Zusammenhang gerissen wiedergegeben“. Die GdP hatte moniert, dass das Land Berlin für einen Bericht zur IMK-Herbstsitzung 2007 nur unzureichende Angaben etwa zu Tatorten und -zeiten, Alkohol- sowie Drogenkonsum oder Entwicklungen bei den Fallzahlen im Bereich der Jugendkriminalität machen konnte. DPA