: Energieverschwendung ist Luxus
betr.: „Strompreise – Ökologie wird Luxus“
Es ist schon erschreckend, dass auch ein „alter“ taz-Schreiber zu den Leuten gehört, die Strom gedankenlos verbrauchen. Dass er jetzt auch noch öffentlich nach Subventionen für seine Unfähig- bzw. Unwilligkeit zum ökologischen Handeln schreit, ist nur noch peinlich. Mit ein paar kleinen Investitionen in Energiesparbirnen, schaltbaren Mehrfachsteckdosen und vor allem bewusstem und effizientem Einsatz der Haushaltsgeräte kann man seinen Stromverbrauch ohne wirklichen Verzicht auf ein Drittel des Durchschnitts verringern.
Mein Vierpersonenhaushalt kommt seit Jahren mit weniger als 1.000 kWh aus. Damit lassen sich weitaus mehr als die Mehrkosten sparen, die für die Förderung von Strom aus regenerativen Quellen nach dem EEG anfallen. Die betragen weniger als 1 Cent pro Kilowattstunde und kosten den besagten Vierpersonenhaushalt etwa drei Euro im Monat.
Den Löwenanteil der Strompreiserhöhungen haben die großen Stromkonzerne eingesackt und ihre Gewinne vervielfacht. Diese bestens belegte Tatsache einfach mit einem Satz (der aus einem RWE- oder Eon-Prospekt stammen könnte) vom Tisch zu wischen, zeugt von krasser Realitätsblindheit.
Genau die hindert die Mehrheit der Verbraucher daran, mitzudenken und Umweltschutz zu praktizieren, der kein Geld kostet, sondern spart. Stattdessen klagt man lieber auf hohem Niveau. Die Natur gehorcht nur ihren eigenen Gesetzen, die nicht zwischen Schadstoffen Armer und Reicher unterscheiden, deshalb ist Strom- bzw. Energieverschwendung Luxus und nicht die Ökologie!
WERNER BEHRENDT, Holste
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