: Sitzplatz-Sozialismus auf Kaispeicher A
Elbphilharmonie: Teure Tickets sollen billige mitfinanzieren. Der jährliche Zuschussbedarf liegt bei 3,2 Millionen Euro
Der Senat wird den Betrieb von Elbphilharmonie und Laeiszhalle mit 3,2 Millionen Euro pro Jahr subventionieren müssen. Das geht aus dem Sachstandsbericht hervor, den der Generalintendant der Hamburg-Musik, Christoph Lieben-Seutter, am Donnerstag dem Kulturausschuss vorstellte. Weitere 800.000 Euro pro Jahr soll die Stiftung Elbphilharmonie zuschießen. Diese Kalkulation setzt voraus, dass bei 11,5 Millionen Euro Gesamteinnahmen zwei Millionen Euro über Spenden und Sponsoring hereinkommen. Die Ausgaben sollen bei 15,5 Millionen Euro liegen.
Lieben-Seutters Betriebskonzept orientiert sich am Leitmotiv „Ein Haus für alle“. Er will ein breites Spektrum anbieten – von der Klassik über den Jazz und die Weltmusik bis hin zum gehobenen Pop. Die Jugendarbeit soll alle Bevölkerungsschichten und Altersgruppen ansprechen. Die Laeiszhalle soll auch in Zukunft von Laienorchestern günstig gemietet werden können. Die Eintrittspreise werden per Quersubvention so gestaltet, dass es auch bei Spitzenereignissen Sitzplätze für zehn bis 15 Euro geben soll.
Hamburg-Musik soll ein Drittel der Konzerte in beiden Häusern veranstalten. Der Rest soll von privaten Veranstaltern und den Hamburger Orchestern bestritten werden. Hausorchester der Elbphilharmonie werden die NDR-Sinfoniker. Ein zehnjähriger Vertrag ist bereits geschlossen worden. Das philharmonische Staatsorchester wird das Neujahrskonzert und eine Abonnementreihe in der Elbphilharmonie anbieten. Die Hamburger Symphoniker schließlich sollen Stammorchester der Laeiszhalle werden. KNÖ