unterm strich
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Im Zeichen der kommenden Berlinale ist Film das Thema der Stunde. Und damit auch diese Meldung: Der Computerexperte und Gründer des Münchner Unternehmens „Flowline“ Stephan Trojansky hat gemeinsam mit seinen Mitarbeitern Thomas Ganshorn und Oliver Pilarski ein Simulationsprogramm entwickelt, um aus Einsen und Nullen Unwetter und andere Katastrophen mit Wasser, Wind und Feuer digital auf die Kinoleinwand zu zaubern. Für diese Entwicklung wurden sie kürzlich mit dem begehrten Technik-Oscar ausgezeichnet.

Die glänzenden Oscars für Schauspieler oder Regisseure kennt jeder. Weniger bekannt ist, dass die Academy of Motion Picture Arts and Sciences seit Jahren auch Auszeichnungen für bahnbrechende technische Entwicklungen der Filmindustrie vergibt. Anders als bei den Schauspiel-Oscars müssen diese Erfindungen nicht im Jahr der Verleihung entwickelt worden sein. Vielmehr sollten sie schon eine Zeitlang ihre Nützlichkeit bewiesen haben. Die Entwicklung der Münchner hat die Filmexperten in Los Angeles offenbar auf ganzer Linie überzeugt. In der Begründung für die Auszeichnung wird vor allem die „Flexibilität“ der Software gelobt. Und genau die ist es, die sie auch nach Meinung ihrer Erfinder von anderen Simulationsprogrammen unterscheidet. Weil sie aus mehreren einzelnen Modulen besteht, „kann man Elemente wie die Schwerkraft einfach herausnehmen, wie Thomas Ganshorn sagt. „Dann fließt das Wasser zum Beispiel nicht wie in der Realität nach unten, sondern kreisförmig.“ Die drei 30-Jährigen haben erst vor rund vier Jahren mit der Programmentwicklung begonnen.