: Kämpfe in Ostkongo
Über 40 Menschen in der Bürgerkriegsprovinz Nord-Kivu getötet. Friedenskonferenz soll heute zu Ende gehen
BERLIN taz ■ Kurz vor dem für heute vorgesehenen Abschluss der Kivu-Friedenskonferenz in der Demokratischen Republik Kongo haben erneut Kämpfe den Osten des Landes erschüttert. Bis zu 40 Menschen kamen seit Freitag in der ostkongolesischen Bürgerkriegsprovinz Nord-Kivu ums Leben. Die vom Tutsi-General Laurent Nkunda geführte Rebellenbewegung CNDP (Nationalkongress zur Verteidigung des Volkes) und die aus kongolesischen Hutu bestehende Miliz Pareco (Kongolesische Widerstandspatrioten), die auf Seiten der Regierungsarmee gegen Nkunda kämpft, machten sich gegenseitig für die Gefechte rund 60 Kilometer nordwestlich der Provinzhauptstadt Goma verantwortlich. Dabei kamen meist Zivilisten ums Leben.
In Goma tagt seit dem 6. Januar eine Friedenskonferenz für Kongos Kivu-Provinzen, um ein Ende der Konflikte der Region auszuhandeln. Für die Dauer der Konferenz gilt eine Feuerpause. Es ist nicht auszuschließen, dass Feldkommandanten auf beiden Seiten ihre Kampffähigkeit wieder in Erinnerung rufen wollen.
Die Konferenz soll heute mit einem Bekenntnis der 1.300 Delegierten zur friedlichen Lösung der Konflikte des Ostkongo zu Ende gehen. Beobachtern zufolge haben die anwesenden US-Diplomaten ein Friedensabkommen in der Tasche und suchen dafür Unterschriften. Neue Gefechte hatten nach dem Eintreffen von Kongos Präsident Kabila auf der Konferenz am vergangenen Dienstag begonnen. Kabila hatte es abgelehnt, eine direkte Einladung an Rebellenchef Nkunda auszusprechen. Dies trug ihm Vorwürfe ein, nicht am Frieden interessiert zu sein. D.J.