Alle Bahner wollen kürzer arbeiten

Wegen Tarifabschluss plant Bahn Einstellungsstopp, aber keine Entlassungen

BERLIN dpa/taz ■ Nach der Tarifeinigung zwischen der Bahn und der Lokführergewerkschaft GDL dringen jetzt auch die anderen Bahn-Gewerkschaften auf eine Arbeitszeitverkürzung. „Ich gehe davon aus, dass die Bahn alle Mitarbeiter gleichbehandelt“, sagte ein Sprecher der Verkehrsgewerkschaft GDBA. Nachdem die GDL eine Verkürzung von 41 auf 40 Wochenstunden ausgehandelt habe, dürften die anderen Mitarbeiter nicht benachteiligt werden. Auch ein Transnet-Sprecher sagte, eine kürzere Arbeitszeit sei im Rahmen der laufenden Verhandlungen mit der Bahn „sicherlich ein Modell“.

Die Lokführer sollen 11 Prozent mehr Geld und einmalig 800 Euro bekommen. Für alle übrigen Beschäftigten haben Transnet und GDBA bis 2010 Einkommenssteigerungen von 10 bis 14 Prozent erreicht. Wegen der Mehrkosten durch diese Abschlüsse, die sich nach Bahn-Angaben bis 2012 auf insgesamt 1,57 Milliarden Euro belaufen sollen, will die Bahn offenbar ein Sparprogramm auflegen. Der Spiegel meldet unter Berufung auf Aufsichtsratskreise, dass ein Einstellungsstopp geplant sei. Die Drohung, Mitarbeiter zu entlassen, hat Mehdorn nach Angaben der Gewerkschaft Transnet hingegen zurückgezogen.