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Archiv-Artikel

Serbien: Unerwartet hohe Wahlbeteiligung

BELGRAD rtr/dpa ■ Überschattet vom Streit über ein unabhängiges Kosovo hat Serbien am Sonntag einen neuen Präsidenten gewählt. Der Urnengang gilt als Richtungswahl zwischen dem proeuropäischen Amtsinhaber Boris Tadić und dem Ultranationalisten Tomislav Nikolić, der enge Beziehungen zu Russland verfolgt. Die Wahlbeteiligung lag weit höher als erwartet. Knapp ein Drittel der rund 6,7 Millionen Wahlberechtigten hatte bis 14 Uhr abgestimmt, meldete die staatliche Wahlkommission in Belgrad. Nie zuvor seit dem Jahr 2000 seien bei Parlaments- oder Präsidentenwahlen so viele Menschen in den Wahllokalen erschienen, berichtete die Wahlforschungsgruppe Cesid. Da Tadić und Nikolić in Umfragen mit 30 und 33 Prozent nahezu gleichauf lagen, wird eine endgültige Entscheidung erst bei einer Stichwahl am 3. Februar erwartet.