Gedenken an NS-Opfer

UN-Generalsekretär ruft zur Wachsamkeit gegenüber Intoleranz auf und fordert Aufklärung über Holocaust

BERLIN/NEW YORK dpa ■ Zum internationalen Holocaust-Gedenktag haben Politiker dazu aufgerufen, im Kampf gegen Antisemitismus und Rassenhass nicht nachzulassen. Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) erklärte: „Es bleibt für uns Deutsche Aufgabe und Pflicht, derartiges nie wieder zuzulassen und jedem Anfang zu wehren.“ UN-Generalsekretär Ban Ki Moon rief zu Wachsamkeit gegenüber jeder Art von Intoleranz auf. Gestern gab es in Deutschland zahlreiche Gedenkveranstaltungen. Auch in Auschwitz wurde der Opfer der NS-Vernichtungsmaschinerie gedacht.

Am 27. Januar 1945 waren die Überlebenden des Konzentrationslagers Auschwitz von sowjetischen Truppen befreit worden. In Deutschland wird der Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus seit 1996 begangen. Die UN riefen 2005 den 27. Januar zum internationalen Holocaust-Gedenktag aus. Sie wollen heute in einer Gedenkstunde an die sechs Millionen Juden erinnern, die den Nazis zum Opfer fielen.

UN-Generalsekretär Ban erklärte: „Denen, die den Holocaust leugnen oder behaupten, dass er übertrieben dargestellt wird, begegnen wir mit unserer Entschlossenheit.“ Es reiche nicht, der Toten zu gedenken und sie zu ehren. „Wir müssen die jetzige Generation aufklären und uns um sie kümmern.“

Bundesweit wurde gestern mit Kranzniederlegungen, Schweigeminuten und Ausstellungseröffnungen der NS-Opfer gedacht. Nur in München wurde aus der Reihe getanzt: Trotz massiver Kritik nahmen mehrere tausend Narren an einem Faschingszug teil. Auch Oberbürgermeister Christian Ude (SPD) fuhr auf einem Wagen mit.