: Anklage im Fleischskandal
In Norddeutschlands jüngstem Fleischskandal hat die Staatsanwaltschaft Itzehoe gegen einen Dönerhersteller aus Lägerdorf (Kreis Steinburg) Anklage wegen gewerbsmäßigen Betrugs erhoben. Der 54-Jährige soll in mehr als 1.300 Fällen Kalb- und Rindfleisch ohne Herkunftsnachweis verarbeitet haben, bestätigte Oberstaatsanwalt Ralph Döpper. Dabei geht es um insgesamt 8 bis 12 Tonnen Kalbfleisch und 25 Tonnen Rindfleisch. Mit Dönerspießen im Gesamtgewicht von 100 Tonnen soll der Angeklagte in Hamburg, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Niedersachsen einen Umsatz von knapp 400.000 Euro erzielt haben. Der Dönerproduzent war Anfang September 2007 aufgeflogen, nachdem ein Mitarbeiter das Gesundheitsamt informiert hatte. Er hatte damals behauptet, das Fleisch aus Brasilien bezogen zu haben. Lebensmittelchemiker hatten damals in sämtlichen Fleischproben aus dem Betrieb Campylobacter-Bakterien und zum Teil auch Salmonellen entdeckt: Beide zählen zu den häufigsten bakteriellen Durchfall-Erregern. Zu einer Gesundheitsgefährdung der Bevölkerung war es nach Angaben der Staatsanwaltschaft trotzdem nicht gekommen, da die Dönerspieße in den jeweiligen Imbissen vor dem Verzehr erhitzt wurden. Obwohl ihm die Zulassung vom Veterinäramt entzogen worden war, hatte der Unternehmer noch im Herbst letzten Jahres seine Dönerproduktion im niedersächsischen Heeslingen fortgesetzt. DPA