: Sieben Fragen – sieben Antworten
Der Super Tuesday hat zumindest bei den Demokraten keine Entscheidung gebracht. Wie geht es jetzt weiter?
1. Wann gibt es endlich eine Kandidaten-Entscheidung bei Republikanern und Demokraten?
Nach dem Super Tuesday ist nun der 4. März der wichtigste Termin. Gewählt wird in Texas, Ohio, Rhode Island und Vermont. Wobei Texas mit 23 Millionen Einwohnern der zweitgrößte Bundesstaat nach Kalifornien ist – und daher viele Delegiertenstimmen bringt.
2. Und davor passiert nichts?
Doch. Am Samstag gibt es Parteiversammlungen der Republikaner in Kansas, der Demokraten in Nebraska und von beiden in Washington. Außerdem finden Vorwahlen in Louisiana statt. Und schon am kommenden Dienstag wird in Maryland, Virginia und Washington, D.C., gewählt.
3. Was ist, wenn bis zum Parteitag der Demokraten Ende August weder Obama noch Clinton aufgegeben haben?
Dann gibt es ein mächtiges Durcheinander und viel böses Blut. Denn wenn tatsächlich eineR von beiden nur mit knappem Delegiertenvorsprung führen sollte, hinge die Entscheidung womöglich von den „Superdelegierten“ ab – und das könnte den erklärten Willen der Wählerbasis auf den Kopf stellen.
4. Superdelegierte? Was ist das denn?
Bei den Vorwahlen (Primaries) und Parteiversammlungen (Caucusses) wird das Gros der Delegierten für die Nominierungsparteitage der Demokraten und Republikaner gewählt. Daneben gibt es aber noch „ungebundene Delegierte“. Bei den Demokraten sind das 796 von insgesamt 4.040 Delegierten, darunter zum Beispiel alle derzeitigen Kongressmitglieder, Gouverneure, Expräsidenten, hohe Parteifunktionäre. Sie können stimmen, für wen sie wollen – daher die Bezeichnung „Superdelegierte“. Bei den Republikanern sind 463 von 2.380 Delegierten ungebunden. Bei den Demokraten gibt es einen Superdelegierten, der Hillary Clinton mit Sicherheit unterstützen wird: Bill Clinton.
5. Was passiert mit den 26 Delegierten des ausgeschiedenen demokratischen Kandidaten John Edwards?
Sie können auf dem Parteitag frei entscheiden, wem sie ihre Stimme geben wollen. Oder sie folgen einer Empfehlung Edwards für Clinton oder Obama. Der hält sich aber bisher bedeckt.
6. Wann genau finden denn diese Parteitage statt?
Die Demokraten tagen vom 25. bis zum 28. August in Denver (Colorado). Die Republikaner treffen sich vom 1. bis zum 4. September in Minneapolis (Minnesota).
7. Warum hat man in den letzten Jahren bei diesen Nominierungsparteitagen immer nur inszenierte Inthronisierungen gesehen, nie aber komplizierte Abstimmungen?
Weil in aller Regel schon während des Vorwahlprozesses ein Sieger feststeht und die anderen Kandidaten aufgeben. Dann dient der Parteitag nur dazu, Einigkeit zu demonstrieren und dem Kandidaten gehörigen Schwung zu verschaffen. TOK/PKT