masthähnchen : Viel Fleisch, aber ungesund
Die Studie, die Toby Knowles und seine Kollegen von der Universität Bristol in Großbritannien diese Woche in dem Internetjournal PLoS One veröffentlichten, ist der reine Appetitverderber. Die Forscher untersuchten im Auftrag der britischen Regierung den Gesundheitszustand von 51.000 Masthähnchen. Das Ergebnis: Mehr als ein Viertel der Tiere konnte nicht richtig laufen. Die Forscher hatten die Bewegungsfähigkeit der Tiere ins sechs Kategorien eingeteilt. Lediglich 2,2 Prozent der Tiere stuften die Forscher als völlig normal ein. Jedes 30. Tier war jedoch „nahezu unfähig“, zu laufen, und jedes 500. Masthähnchen war noch nicht einmal in der Lage, zu stehen. Schuld sind die nur auf Profit ausgerichteten Zuchtkriterien. Die Tiergesundheit bleibt dabei auf der Strecke. Nur vierzig Tage lebt in der Regel ein Hähnchen in den industriellen Mastbetrieben. Jeden Tag nehmen sie im Durchschnitt etwa 100 Gramm an Gewicht zu. Vor 50 Jahren lag die durchschnittliche Gewichtszunahme noch bei etwas mehr als 30 Gramm. Durch einseitige Züchtung konnte dieser Wert verdreifacht werden. Nach Meinung der Forscher könnten schon einfache Maßnahmen das Leiden der Tiere etwas abmildern: Das Schlachtalter verkürzen und den Tieren mehr Dunkelzeit zugestehen. Denn mit dem Alter und dem Gewicht nehmen die Beinprobleme zu. Und eine verlängerte Nachtzeit trage auch dazu bei, dass die tägliche Gewichtszunahme etwas reduziert werde. Die Mastbetriebe werden da kaum freiwillig mitmachen, denn damit würde auch der Profit reduziert. WLF