: Noch eine neue Gesamtschule
Wilhelm-Kaisen-Schule will Gesamtschule bis zum Abi werden. CDU skeptisch: „Die Probleme liegen im Unterricht.“
Die „Wilhelm-Kaisen-Schule“ in Huckelriede will Gesamtschule werden und eine Oberstufe aufbauen. Dies erklärte gestern Schulleiterin Susanne Draheim. Bildungssenatorin Renate Jürgens-Pieper (SPD) war für diesen Termin in die Neustadt gekommen und bekundete ihr „Wohlwollen“. Beim Thema Oberstufe meinte sie allerdings zurückhaltend, man müsse abwarten, wie die Akzeptanz der Schule unter den Eltern sich entwickelt. Die Schule ist derzeit einzügig im Gymnasial-Bereich, ist also hauptsächlich eine Sekundarschule. Die werde „von den Eltern nicht angenommen“, formulierte die Schulleiterin das Problem. Viele Schüler aus der Neustadt „stimmen mit den Füßen ab“, sagte Beiratssprecherin Susanne Martens, und ziehen die Innenstadt-Gymnasien vor – oder gehen zum Leibnitzplatz. Ziel sei es, die Schüler durch ein neues Gesamtschul-Profil im Stadtteil zu halten.
„Wo soll die neue Attraktivität liegen, wenn da noch eine integrierte Schule zwischen Obervieland und Leibnitzplatz hinzu kommt?“, fragt der Oppositionspolitiker Claas Rohmeyer (CDU). Eine Jahrgangsstärke von 90 Schülern, wie sie derzeit für Oberstufen als Voraussetzung gilt, werde man nicht erreichen können – schon derzeit haben andere Schulen Probleme, diese Schülerzahl zu erreichen. Von dem rot-grünen Senat würden offenbar wieder aus ideologischen Motiven strukturelle Entscheidungen getroffen, „ohne das Kernproblem zu lösen, nämlich für besseren Unterricht zu sorgen“.
Zu dem Vortrag des Direktors des Max-Planck-Institutes für Bildungsforschung, Jürgen Baumert, meinte Rohmeyer: „Ich hoffe, dass die Aussagen von Baumert nachhaltig wirken. Sie zeigen wie das Evaluations-Papier von Seydel die wahren Probleme des bremischen Schulsystems.“
Die von Baumert formulierte harsche Kritik an den Leistungen von LehrerInnen sei „wenig hilfreich“, meinte dagegen Anja Stahmann, Bildungspolitikerin der Grünen. Richtig sei aber, dass „dass die Qualität des Unterrichts dringend verbessert werden muss“. kawe