: Mehr Fälle dank Polizei
Zwar mehr Fälle, aber das Sicherheitsniveau sei gut: Innensenator Nagel legt vorzeitig die Kriminalstatistik vor
Einen „Kraftakt“ habe er von den Statistikern verlangt, sagte Innensenator Udo Nagel (parteilos), um noch im Februar die Polizeiliche Kriminalitätsstatistik 2007 (PKS) vorlegen zu können. „Es war mir politisch wichtig, dass sie noch vor den Wahlen bekannt wird“, so Nagel am Donnerstag. Schließlich sei die PKS ein „politisches Instrumentarium“. Und so konnte Nagel eben vor dem Wahl-Countdown verkünden: „Hamburg hat sein hohes Sicherheitsniveau gehalten.“
Die Zahl der Straftaten sei mit 237 048 Delikten gegenüber dem Vorjahr um 0,2 Prozent gestiegen – „nur“, wie Nagel anfügte. Im Gegenzug konnte er statistisch in der Zehnjahresbetrachtung belegen, dass sie um 13 Prozent abgenommen habe. Einen deutlichen Anstieg verzeichnet die Polizei laut deren Präsident Werner Jantosch bei Wohnungseinbrüchen. Auch die Zahl gefährlicher Körperverletzungen habe zugenommen. Das liegt nach Angaben des Landeskriminalamts-Leiters Reinhard Chedor auch am veränderten Anzeigeverhalten bei Beziehungstaten: „Das Aufhellen der Dunkelfeldes ist durchaus gewollt.“
Zudem habe bei der Straßengewalt die Zahl der registrierten Fälle deutlich zugenommen. Was Jantosch wiederum auf die gestiegene Polizeipräsenz zurückführt: „Der Einsatz von Polizisten hat durch Anzeigen zur Aufhellung des Dunkelfeldes beigetragen.“ Das treffe auch für die Reeperbahn zu: Videoüberwachung, Schwerpunkteinsätze, Waffenverbot zeigten Wirkung, wenn auch die Fallzahlen zunehmen würden „Wenn wir mehr sehen, gehen die Zahlen nach oben“, erklärte der Innensenator.
Im Bereich Jugendkriminalität habe Hamburg mit seinem Konzept „Cop4U“ seine „Hausaufgaben“ gemacht, so Nagel. Er bekräftigte aber auch seine Forderung, „unbelehrbare Jugendliche Täter auch mal in Haft nehmen“ zu dürfen. Sein Fazit: „Hamburg ist von der ‚Hauptstadt der Kriminalität‘ auf Platz sieben im Städtevergleich gefallen.“ SPD-Sicherheitspolitiker Andreas Dressel nannte Nagels Auftritt dennoch nur „Rosinen-Pickerei“. KVA