Evaluatoren fordern „Schülerfeedback“ : Interne Experten sind nicht gefragt
Externe Expertenteams haben in Bremen in den letzten vier Jahren 138 Schulen besucht und Berichte geschrieben. In der Zusammenfassung ihrer Erkenntnisse heißt es ungeduldig, dass Empfehlungen aus dem letzten Jahr wiederholt werden müssen: „Das Kerngeschäft der Schule, der Unterricht, gibt Anlass zu großer Sorge – weiterhin.“
Kommentar von Klaus Wolschner
Veränderungen der Schule brauchen ihre Zeit, zehn Jahre mindestens, wird dagegen gesagt. Nur eine Interessengruppe hat diese Zeit nicht: die Schüler.
Schüler sind Experten in Sachen Unterricht, kennen die Schwächen und Stärken der LehrerInnen wie kein externer Experte. Auch dazu haben die Evaluationsteams ihre Beobachtungen gemacht: „Überraschend“ sei, heißt es in dem zusammenfassenden Bericht, dass „Schülerfeedback“ in Bremen nicht systematisch genutzt werde, auf „schulinterne Rückmeldeverfahren über Unterricht“ werde so verzichtet.
Auf diesen Hebel, an der Qualität des Unterrichts zu arbeiten, wird in Bremen bisher verzichtet. Schüler-Bewertungen sind nicht immer zutreffend. Aber sie erzwingen eine Auseinandersetzung über die Unterrichts-Qualität. Und das Interesse der SchülerInnen würde auf diese Weise auf die Frage gelenkt, wie sie am besten in der Schule lernen.