urdrüs wahre kolumne
: Recht eingeschränkter Horizont

Was mag im rotgrünen Regierungsmenschen abgehen, wenn er erfährt, dass die Bullizei in Bremen immer noch versucht, externe Ärzte aus der Abschiebehaft fernzuhalten? Das Oberverwaltungsgericht musste der Innenbehörde jetzt schon zum zweiten Mal bestätigen, dass Gefangene durchaus zu Recht befürchten, dass Polizeimediziner sich zwar bei berufsspezifischen Krankheiten wie Nasenbluten, Tripper, Fußpilz und Leberschäden bestens auskennen, sonst aber doch unter recht eingeschränktem Horizont diagnostizieren. Sollte der gefährliche Machtmissbrauch im Polizeigewahrsam nicht ab sofort zu verhindern sein, müsste doch rund um die Uhr ein Parlamentarier der Regierungsfraktion als Volksvertreter bereitstehen – falls es an den Feiertagen nicht reicht, kann der Job ja auch an einen dahergelaufenen Linken weiter gereicht werden!

Irgendwo nachvollziehen kann ich zwar die eingenordete Position, dass es nicht lustig ist, Läuse auf dem Kopf zu haben. Andererseits ist derlei Befall eine der wenigen Waffen, die der Schülerschaft noch offen bleiben im Kampf gegen psychischen wie physischen Kindesmissbrauch durch Unterrichtsintensivierung beim Abi nach 12 Jahren.

Die Bauchläden der Modeschmuckverkäufer in der hannöverschen Innenstadt sind zumindest sympathischer als manche Bars für den gemeinen Cebit-Bummler, und doch wurde eine neue 27 Seiten dicke Sondersatzung erstellt, die solchen Entrepreneurs in eigener Sache das Handwerk legen soll: Verboten wird danach künftig auch das Schild mit dem Hinweis auf Hackfleisch für Drei Neunzig, während beispielsweise die SPD auch beim nächsten Urnengang wieder mitten in der Fußgängerzone behaupten kann: „Gerechtigkeit kommt wieder.“ Genau solche Gerechtigkeitslücken sind es, die beim nächsten Mal zur Wahlbeteiligung unter 50 Prozent führen werden!

An der Autobahn 20 wurden von der Polizei am Valentinstag in einem aus Stralsund stammenden LKW 17 Säcke mit nicht benutzten Dessous gefunden, die offenbar gestohlen waren. Der hier verhinderte Gabenbringer, wie mag er seiner anspruchsvollen Geliebten noch unter die Augen getreten sein? Gut: Manche nimmt den Willen für die Tat und die Beschlagnahme-Quittung als Geschenk an – andere lassen solche Helden wohl abblitzen und warten die nächste Versteigerung aus der Asservatenkammer ab. Wir wünschen jedenfalls nur das Beste!

Kürzlich erlitt ich in Rinteln/Weser eine ausgesprochen schmerzhafte Niederlage bei einem Brettspielturnier mit einem Hamburger Wähler, der mir als bekennendem Wahlverweigerer zugesichert hatte, im Falle meines Sieges seinerseits ausnahmsweise die Linke zu wählen, weil ich doch nun mal nur in Niedersachsen meinen Senf ganz offiziell dazugeben darf. Nunmehr aber darf er von mir verlangen, am nächsten Bundesligaspieltag die Daumen für Bayern München zu drücken. Manchmal ist es Zeit, eine Freundschaft auch mal enden zu lassen, spürt angesichts solcher Zumutung ohne einen Funken von Respekt ULRICH „ Grün-Weiß“ REINEKING

Wie ULRICH REINEKING, Journalist und Kabarettist, den Valentinstag zubrachte, möchte er hier lieber nicht erörtert sehen.