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Archiv-Artikel

Erneut Tote in Gaza

Vier Palästinenser sterben bei israelischem Einsatz. Kouchner fordert Stopp des Siedlungsausbaus

GAZA dpa/ap ■ Bei einem neuen Militäreinsatz der israelischen Armee im südlichen Gazastreifen sind gestern mindestens vier Palästinenser getötet und mehr als zehn verletzt worden. Nach Angaben von Einwohnern drangen Soldaten mit gepanzerten Fahrzeugen, die aus der Luft von Hubschraubern unterstützt wurden, in den Umkreis der Grenzstadt Rafah ein. Eine Armeesprecherin bestätigte den Einsatz.

Die Hamas macht Israel für eine Explosion im Gazastreifen verantwortlich, bei der Freitagabend mindestens 8 Menschen getötet und 40 verletzt wurden. Ein Hamas-Sprecher forderte Präsident Mahmud Abbas auf, die Friedensgespräche sofort abzubrechen.

Ungeachtet dessen kündigte der palästinensische Chefunterhändler Saeb Erekat für morgen ein neues Treffen zwischen Israels Premier Ehud Olmert und Abbas an. Dabei solle es um Kernfragen des israelisch-palästinensischen Konflikts gehen, sagte Erekat dem israelischen Rundfunk.

„Schockiert“ über die Lage im Gazastreifen zeigte sich UN-Nothilfekoordinator John Holmes. Nach einem Besuch in dem von 1,5 Millionen Palästinensern bewohnten Gebiet sagte er, die Lage der Menschen dort sei „grauenvoll und elend“. Er appellierte an Israel, die Übergänge wieder zu öffnen.

Frankreichs Außenminister Bernard Kouchner hat Israel gestern zum Stopp des Siedlungsbaus aufgefordert, um dem Frieden eine Chance zu geben. Kouchner mahnte Olmert bei einem Treffen, in den Verhandlungen mit Abbas endlich Fortschritte zu erzielen. Kouchner betonte, die Schaffung eines funktionierenden Palästinenserstaates sei auch im ureigensten Interesse Israels.