: Optionen werden durchgespielt
Jetzt dreht sich in Hamburg das Personalkarussel: Die ehemalige Greenpeace-Chefin Monika Griefahn wird als mögliche SPD-Klimasenatorin gehandelt, CDU-Schulsenatorin Alexandra Dinges-Dierig in jedem Fall ausgetauscht
Ganz inoffiziell dreht sich auch schon das Personalkarussel. Je nachdem, welche Koalition demnächst in Hamburg regieren sollte, werden in den Parteizentralen schon mal Szenarien für die beiden wahrscheinlichsten Optionen durchgespielt.
In einer großen Koalition aus CDU und SPD würde SPD-Parteichef Ingo Egloff Zweiter Bürgermeister und Wirtschaftssenator. Der 51-Jährige hat da in der parteiinternen Konkurrenz die Nase vor dem Fraktionschef Michael Neumann, der sich mit dem Job des Innensenators zufrieden geben würde. Der bisherige Wirtschaftssenator Gunnar Uldall (CDU) will eh aus Altersgründen ausscheiden, Innensenator Nagel ist parteilos und deshalb leicht zu opfern.
Dass die erfolglose und auch in der Union umstrittene Schulsenatorin Alexandra Dinges-Dierig ausgetauscht wird, ist in ihrer Partei ein offenes Geheimnis. Für sie würde SPD-Schulexpertin Britta Ernst in Amt und Würden kommen, die neu zu gründende Klima- und Umweltbehörde würde der Bundestagsabgeordneten Monika Griefahn zufallen – so sie denn wollte. Die einstige Chefin von Greenpeace International war von 1990 bis 1998 bereits Umweltministerin in Niedersachsen. Denkbar wäre zudem, Wissenschaftssenator Jörg Dräger (parteilos) durch den SPD-Hochschullehrer Volker Gerhardt zu ersetzen.
Bei einer schwarz-grünen Koalition wäre die grüne Spitzenkandidatin und Schulexpertin Christa Goetsch Zweite Bürgermeisterin und neue Bildungssenatorin. Mehr als drei Posten dürfte die GAL nicht bekommen, einer davon wäre eine eine neue Umwelt- und Klimabehörde, der dritte wäre Verhandlungssache. Deshalb ist auch die personelle Besetzung, die in einem erhofften rot-grünen Senat skizziert wurde, bei einem Bündnis mit der CDU wieder offen.
Sicher ist jedoch, dass die beiden grünen Hamburger Bundestagsabgeordneten Krista Sager und Anja Hajduk kein Amt in einem Senat übernehmen werden. Sager, die bereits von 1997 bis 2001 unter Rot-Grün als Zweite Bürgermeisterin amtierte, hat keine Ambitionen. An die Haushaltspolitikerin Hajduk würde die CDU die von ihrem Parteichef Michael Freytag geleitete Finanzbehörde wiederum keinesfalls ausliefern. SMV