Zweiter Arbeitsmarkt : Die Politik ist auf jeden Fall beschäftigt
Am Problem der Arbeitslosigkeit haben sich schon viele Generationen von Politikern die Zähne ausgebissen. Ankündigungen, dass nun der große Wurf gelungen sei mit dem „Beschäftigungspolitischen Aktionsprogramm“, sind daher mit Vorsicht zu genießen.
Kommentar von Klaus Wolschner
Entscheidend ist, ob es den Betroffenen mehr nützt als die bisherige Struktur der Hilfsangebote. Und das hat bisher noch nie eine unabhängige Stelle ernsthaft untersucht. Wahrscheinlich würde einer solche Untersuchung zunächst der ungeheure bürokratische Aufwand auffallen, der mit den Projekten verbunden ist. Wer auf dem zweiten Arbeitsmarkt Förderprojekte anbieten will, muss ein Fuchs im Aufspüren von Möglichkeiten in den sich dauernd verändernden rechtlichen Konstruktionen sein – das Geld wird von einer geschlossenen Gesellschaft von Insidern verwaltet und verteilt.
Dabei bilden Beschäftigungsträger und Behörden eine symbiotische Gemeinschaft. Eine wirkliche Kontrolle findet unter solchen Bedingungen nicht statt.
So bleibt die feste Hoffnung, dass zumindest ein Teil des Geldes, das über diesen Apparat in Richtung der Langzeitarbeitslosen ausgeschüttet wird, bei den Betroffenen auch „ankommt“ und Gutes bewirkt.
Bericht Seite 21