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Archiv-Artikel

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Machen wir’s kurz: Wer in dieser Konzertwoche auf der ganz, ganz sicheren Seite sein möchte, der geht einfach zu Joe Jackson. Denn der 1954 in Staffordshire geborene Musiker ist stets und immer Garant für mitreißende Konzertabende. Ob er viel vom neuen Album „Rain“ spielen wird? Ansonsten wünschen wir uns: „Steppin’ Out“, „You can’t get what you want (till you know what you want)“ und „Happy Ending“. Und natürlich „Is She Really Going Out With Him?“ Jetzt kommt Jackson gemeinsam mit Graham Maby am Bass und Dave Houghton am Schlagzeug – mit der Ur-Besetzung der alten „Joe Jackson Band“ also – in die Fabrik. Mo, 10. 3., 21 Uhr, Fabrik, Barnerstraße 36

Ganz anders klingt Ricardo Terfry alias Buck 65: Der junge Mann aus Halifax in Kanada mischt auf seinem neuen Album „Situations“ Samples, akustische Gitarren, Banjo, Piano, Orgel und schnelle Raps mit reichlich skurrilen, schlauen Texten. „Situations“ ist, eher Hip Hop-untypisch, ein Konzept-Album, das das Jahr 1957 genauer unter die Lupe nimmt. Da wurde nämlich, so Terfry, Rock ’n’ Roll als Massenphänomen geboren. Mi, 12. 3., 21 Uhr, Knust, Neuer Kamp 30

Wer es düster und verschroben mag, der sollte am Sonntag mal in der Roten Flora vorbeischauen. Radio Gagarin präsentiert hier die kanadische Dark Industrial-Band Griefer und – hier ist die angekündigte Genrebezeichnung wirklich zum Zunge-Schnalzen – Brutophilia, ebenfalls aus Kanada, mit ihrer „Mistrophic Power Electronic“. So, 9. 3., 21 Uhr, Rote Flora, Schulterblatt 71

An dieser Stelle nun ein Lob auf einen der besten, manchmal ein wenig vergessenen Liveclubs der Stadt: das Logo. Man kann ihn nur schätzen, diesen klassischen Rock ’n’ Roll-Schuppen, in dem man der Band im wahrsten Sinne des Wortes auf Augenhöhe begegnet. „Rock ’n’ Roll since 1974“ ist das Motto des Hauses. Jetzt steht mit The Dillinger Escape Plan aus New Jersey eine Band auf der Bühne, die seit 1997 an ihrem komplexen Mathcore werkelt. Anstrengend sind sie, wie Bassist Liam Wilson einmal selbst gesagt hat: „Ich glaube, wenn man uns nicht kennt und eines unser Konzerte besucht, kann das schon eine relativ schockierende Erfahrung sein.“ Do, 6. 3., 20.30 Uhr, Logo, Grindelallee

Weniger schockierend als eklektizistisch klingen die englischen Elektro-Songwriter von Hot Chip, die jetzt im Übel & Gefährlich gastieren. Auf ihrem neuen Album „Made In The Dark“ zeigen die umjubelten Everybody’s Darlings noch mal, wo der Bartel den Most holt: Ein Pop-Hybrid auf höchstem Niveau. Tanzbar, tiefsinnig und träumerisch. Sa, 8. 3., 20 Uhr, Übel & Gefährlich, Feldstraße 66 MAREK STORCH