: Immer weniger Pinguin-Nahrung
JENA dpa ■ In der Antarktis geht den Adelie-Pinguinen wegen der Erderwärmung die Nahrung aus. Die Bestände der Tiere auf King George Island seien bereits stark zurückgegangen, sagte der Jenaer Polarökologe Hans-Ulrich Peter nach einer Expedition. „Wir hatten dort vor zehn Jahren noch weit über 1.000 Adelie-Pinguin-Brutpaare, jetzt sind es nur noch etwa 300.“ Zugleich habe sich die Antarktische Schmiele, eine Blütenpflanze, stärker ausgebreitet als erwartet. Grund für den Rückgang in den Kolonien der Adelie-Pinguine sei die geringere Packeis-Ausdehnung im Winter infolge der Erderwärmung, erklärte der Wissenschaftler. An der Unterseite des Eises setzen sich Kieselalgen fest, die kleinen Krebsen, dem Krill, als Nahrung dienen. Der Krill wiederum wird von den Adelie-Pinguinen gefressen. „Der Bruterfolg dieser Pinguine hängt sehr stark vom Nahrungsangebot ab“, sagte der 55-jährige Polarökologe. „Die rückläufige Tendenz bei den Adelies haben amerikanische Kollegen auch auf der Antarktischen Halbinsel festgestellt.“ Das wissenschaftliche Team um Peter stellt die Ergebnisse bei der Internationalen Polartagung vor, am Sonntag in Münster beginnt.