Der Deutschen liebe Häschen (Osternweiser)

Im Gegensatz zu Weihnachten ist Ostern ja ein beweglicher Feiertag, der hakenschlagend so im Kalender umeinanderspringt, dass man den vor Ostern allgegenwärtigen Hasen schon dankbar dafür sein muss, dass sie mit ihrer schieren Präsenz darauf verweisen: Aufpassen, jetzt bald ist Ostern. Und bitte sehr, genau das wollen einem auch die hier versammelten Hasen sagen. Wie aber der Hase überhaupt zu Ostern kam, ist höchst umstritten. Besonders schön dabei jedoch die folgende These, die besagt, dass der Hase vom Lamm als dem christlichen Symbol des Osterfestes her stamme, und zwar in Form von einem mehr als schlecht gezeichneten Schaf bzw. einem „verbackenen“ Osterlamm. Was Dürer natürlich nicht passiert wäre, der für einen der liebsten Hasen Deutschlands verantwortlich zeichnet (Bild links), und gern hat man hier gleichfalls das „Hasenbuch“ (Bild rechts), zu dem Konrad Ferdinand Edmund von Freyhold die Bilder und Christian Morgenstern die Verse verfasste. Heuer wird das jetzt wieder als Reprint vorliegende „Hasenbuch“ hundert Jahre alt, das Rilke so gut gefallen hat, dass er ihm ein kleines Gedicht schenkte: „Wird erst die Erde österlich/ versammeln alle Hasen sich/ in frühlinglichem Reigen./ Sie tanzen um den Grasgeruch/ sehr „frey“ und „hold“. Das Hasenbuch/ steckt doch in jedem Hasen.“ Zum Jubiläum hat das „Hasenbuch“ nun seine Ausstellung dazu, die am heutigen Mittwoch um 18 Uhr im Literaturhaus Berlin eröffnet wird. Dort ist sie bis zum 26. April jeweils vor und nach den Veranstaltungen im Haus zu sehen. Fasanenstraße 23, Eintritt frei. TM