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Aus Protest gegen die Einladung Israels als Ehrengast auf dem Pariser Buchsalon haben viele arabische Regime zum Boykott der Messe in Frankreich aufgerufen. Libanon, Jemen und führende Diktaturstaaten wie der Iran folgen dem Aufruf der Islamischen Organisation für Erziehung, Wissenschaft und Kultur (Isesco) und der Union der palästinensischen Schriftsteller. Der 28. „Salon de Livre“ findet vom 14. bis 19. März statt. Auch Algerien, Tunesien oder Marokko, die für ihre gelenkte Öffentlichkeit und ein ausgeprägtes Zensursystem bekannt sind, bleiben der jährlich stattfindenden Messe fern. Aus Israel werden Schriftsteller wie David Grossman oder Amos Oz erwartet.

Der islamkritische niederländische Politiker Geert Wilders muss seinen angekündigten Film über den Koran nach Auffassung des Schriftstellers Leon de Winter unbehelligt zeigen können. Wilders sei in seinen bisherigen Aussagen zwar beleidigend und provozierend, sagte de Winter. Aber dies sei der Preis einer offenen Gesellschaft, sagte er am Dienstag im Deutschlandradio Kultur. Das umstrittene Filmprojekt sorgt seit Monaten für Aufregung in den Niederlanden. Die Regierung befürchtet Racheakte fanatischer Muslime und Proteste aus islamischen Ländern. Wilders selbst hat ein Verbot des Korans gefordert, den er mit Adolf Hitlers Hetzschrift „Mein Kampf“ verglich.

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