: Erinnerungs-Zug darf nicht ins Zentrum
Die Deutsche Bahn verwehrt dem „Zug der Erinnerung“ an deportierte Kinder ein Gleis im Hamburger Hauptbahnhof
Der historische „Zug der Erinnerung“, der an deportierte jüdische Kinder erinnert, kann nicht wie geplant vom 24. bis 29. März auf dem Hamburger Hauptbahnhof halten. Dies habe die Bahn AG dem Verein „Zug der Erinnerung“, ein Zusammenschluss bundesweiter Bürgerinitiativen, mitgeteilt, teilte der Verein gestern mit. Grund seien „bahnbetriebliche“ Belange, denen zufolge die planmäßige Ordnung des Zugverkehrs aufrecht erhalten werden müsse. In den Ausstellungswagen des Zuges, der seit mehreren Monaten durch Deutschland fährt, erinnern Briefe, Fotos und Lebensläufe an die Schicksale verschleppter und ermordeter Kinder während der Zeit des Nationalsozialismus.
„Der Zug hat bisher in allen Hauptbahnhöfen gehalten, warum soll das nicht auch in Hamburg möglich sein?“, sagte Helga Obens von der Hamburger Ver.di-Arbeitsgruppe „11 000 Kinder“. Die Bahn AG habe nun „ein Abstellgleis in Hamburg-Altona“ angeboten, sagte der Vorstandssprecher des Vereins, Hans-Rüdiger Minow.
Ein Sprecher der Bahn AG bestätigte, dass der Zug nicht im Hauptbahnhof halten könne. „Es sprechen technische Gründe dagegen“, sagte der Unternehmenssprecher. „Eine Dampflok kann die Brandmeldeanlage im überdachten Hauptbahnhof auslösen.“ Außerdem sei der Zug ein „nicht zu verantwortender“ Eingriff in den Betriebsablauf. DPA