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: Härtetest Kindheit

Im Schauspielhaus feiert am Samstag das Stück „Wir alle für immer zusammen“ Premiere

taz: In „Wir alle für immer zusammen“ ist die Protagonistin 11 Jahre alt. Wie sieht ihre Welt aus?

Taki Papaconstantinou: Polleke, so heißt das kleine Mädchen, ist verliebt in einen Marrokaner, der aber aus kulturellen Gründen mit ihr Schluss macht. Ihre Eltern leben getrennt, ihr Papa hat Suchtprobleme und sitzt zeitweise im Gefängnis. Bei der Mutter taucht immer häufiger ihr Klassenlehrer auf. Am Ende landet Polleke auf dem Bauernhof, bei ihren Großeltern.

Klingt nach einer Tragödie.

Ja, ein wenig, aber nicht nur. Im Stück ist auch viel Humor drin, ähnlich wie in einem Ken-Loach-Film. Das kleine Mädchen muss erwachsener sein als die Erwachsenen um sie herum. Und das gelingt ihr, weil Kinder eine eigenartige Leichtigkeit haben, das Leben zu meistern.

Könnte darin nicht ein Stück Verharmlosung stecken? Viele Kinder zerbrechen ja auch an solchen Umständen.

Wir haben versucht, beide Momente zu wahren: Die Härte ist im Stück ungemindert hart, das Schöne strahlend schön. So bleibt das Stück kritisch und hoffnungsvoll zugleich.INTERVIEW: MAXIMILIAN PROBST

TAKI PAPACONSTANTINOU, 47, ist Regisseur